Faszinierende Werke und künstlerisches Erbe von Kenny Wheeler
Kenny Wheeler, renommierter Post-Bop-Trompeter und wegweisender Free-Player der Londoner Jazzszene, gilt als eine der markantesten kompositorischen und instrumentalen Stimmen des Jazz. Werke wie Angel Song, Music For Large & Small Ensembles und Gnu High zeigen seine bemerkenswerte Fähigkeit, üppige Melodien, komplexe Harmonien und innovative Improvisation zu verbinden – oft gemeinsam mit herausragenden Musikern wie Lee Konitz, Dave Holland und Bill Frisell.
Kenny Wheelers einzigartige Kunst im Jazz
Geboren 1930 in Toronto, zog Kenny Wheeler 1952 nach England und wurde bis Ende der 1960er Jahre zu einer prägenden Figur der Londoner Jazzszene. Sein einzigartiger Stil als Post-Bop-Trompeter und Flügelhornist, inspiriert von Clifford Brown und Art Farmer, verband traditionelle Spielweisen mit einer innovativen, freien Herangehensweise an die Improvisation – zusammen mit bedeutenden Musikern wie John Stevens, Evan Parker, Dave Holland und Derek Bailey.
Jazztradition und freie Experimente verbanden sich in Wheelers musikalischer Palette. Wie er selbst sagte: „Die freie Musik hat mein konventionelles Spiel entspannt, und das konventionelle Spiel gab meinen freien Soli Struktur.“ Dies verlieh seinen Kompositionen einen unverwechselbaren Stil, mit der Einführung von Ideen, die während der Improvisation entdeckt wurden, inklusive einer Vorliebe für große Intervallsprünge.
Einflüsse und Stil von Kenny Wheeler
Wheeler nannte Duke Ellington, Gil Evans und Stan Kenton als bedeutende Einflüsse seines Schaffens, bezog aber auch Elemente klassischer und zeitgenössischer Kompositionen ein, inspiriert von Paul Hindemith. Seine Musik ist geprägt von einer starken Betonung der Melodie, die er durch einzigartige harmonische und rhythmische Umrahmung immer wieder neu erfand. Eine Vorliebe für melancholische Töne – die für ihn selbst inspirierend und belebend wirkten – durchzieht zudem Wheelers musikalisches Werk.
Wheelers Einfluss und Errungenschaften
1975 erlangte Wheeler internationale Anerkennung, nachdem ihn Manfred Eicher eingeladen hatte, Gnu High mit Keith Jarrett, Dave Holland und Jack DeJohnette aufzunehmen – eine bahnbrechende Session, die ihm weit über die Jazzwelt hinaus Beachtung verschaffte. Es folgten zahlreiche gefeierte ECM-Aufnahmen als Bandleader und Kollaborateur, etwa mit Gruppen wie Azimuth (zusammen mit John Taylor und Norma Winstone) und als wichtiges Mitglied im Quintett von Dave Holland. Seine Beiträge zu Ensembles und seine einzigartige künstlerische Handschrift haben einen nachhaltigen Eindruck in der Jazzwelt hinterlassen.