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Im Laufe des 18. Jahrhunderts verbreitete sich Haydns Musik trotz seiner Zurückgezogenheit am Hof der Fürsten Eszterházy bereits in den 1770er Jahren in ganz Europa – von London bis nach Cádiz. Besonders in Paris fanden seine Werke großen Anklang, was zahlreiche Publikationen seiner Kompositionen und von anderen, die seinen Namen verwendeten, belegen. Da jedoch ein internationales Urheberrecht fehlte, brachte ihm diese Verbreitung nur wenig finanziellen Gewinn. Dennoch nahm Haydn jede Gelegenheit wahr, Kompositionsaufträge zu erhalten, vor allem aus Paris. Im Zuge eines solchen Auftrags entstanden die sechs berühmten „Pariser Sinfonien“ mit den Nummern 82 bis 87.
Das Musikleben in Paris wurde im 18. Jahrhundert von verschiedenen Gesellschaften organisiert. Die Concert de La Loge Olympique war für Haydn besonders bedeutend, weil ihr großes Orchester Möglichkeiten bot, die in Österreich nicht vorhanden waren. Die Gesellschaft unter der Leitung von Claude-François-Marie Rigoley, Comte d’Ogny, bestellte die sechs Sinfonien. Auch Le Chevalier Joseph-Boulogne de Saint-Georges war an diesem Auftrag beteiligt.
Haydn hatte ursprünglich gewünscht, dass sein Verleger Artaria die Sinfonien in einer bestimmten Reihenfolge veröffentlichte. Aus vermutlich wirtschaftlichen Gründen wurde diese Reihenfolge jedoch verändert. Während der Olympique-Konzertsaison 1787 wurden die Sinfonien mit großem Erfolg uraufgeführt und anschließend auch beim Concert Spirituel geschätzt. Königin Marie-Antoinette war besonders von Sinfonie Nr. 85 begeistert, weshalb diese den Beinamen „La Reine“ erhielt.
Beim karitativen Verkauf erzielten die Sinfonien großen Erfolg und wurden allgemein anerkannt, nicht zuletzt wegen Haydns innovativer Kompositionsweise. Die Sinfonien Nr. 86 und Nr. 87 zeichneten sich jeweils durch besondere harmonische und melodische Einfälle aus. Die komplexe Struktur und Ausdrucksstärke seiner Musik machten Haydns außergewöhnliches Talent deutlich und sicherten ihm seinen Rang als bedeutender Komponist.