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Balance der Mittel - Daniel Barenboims „Chopin Concertos“

Daniel Barenboim © Felix Broede / DG
© Felix Broede / DG
14.04.2011

Natürlich war Frédéric Chopin auch für das Klavierfestival Ruhr ein großes Thema. Schließlich ist die Veranstaltungsreihe jährlich im Frühsommer einer der wichtigsten Podien ihrer Art in Europa. Im Juli war denn auch Daniel Barenboim in der Philharmonie Essen zu Gast, um seinen Beitrag zum Diskurs zu leisten, diesmal allerdings nicht wie beim „Warsaw-Recital“ im Februar 2010 mit einem Soloprogramm, sondern als Solist der beiden Klavierkonzerte des polnischen Komponisten. Dabei war klar, dass er sich als Dirigent und Pianist den Schlachtschiffen des Konzertsaals in besonderer Weise nähern würde. „In Chopins Konzerten gibt es viele verschiedene Elemente“, erläutert Daniel Barenboim seine Beschäftigung mit den beiden komplexen Werken.

„Fest steht, dass die Tutti-Passagen und große Teile der Begleitung dem Orchester keine Gelegenheiten bieten zu glänzen. Man muss also einen Weg finden, wie das umzusetzen ist. Und das ist gar nicht so einfach, denn oft haben weder der Solist, noch das Orchester oder der Dirigent eine Vorstellung davon, wie der ‘symphonische’ Chopin klingen muss, da er ja keine Symphonien oder andere Orchesterwerke geschrieben hat. In der Orchesterbegleitung gibt es viele interessante Details, vor allem in den Fagottstimmen, denen dadurch im Vergleich zu den anderen Instrumenten mitunter eine fast schon übertriebene Bedeutung zukommt. Alle Musiker – Solist, Dirigent und Orchester – müssen sehr aufmerksam sein, um diese kleinen Details herauszuarbeiten“.

Diese Voraussetzungen waren in Köln gegeben. Denn auf der einen Seite konnte Daniel Barenboim durch seine langjährige Erfahrung auf beiden Seiten des Orchesters von Grund auf anders an die Klavierkonzerte herangehen als andere Solisten. Darüber hinaus aber verband ihn eine besondere Nähe und Kommunikationsdichte mit der Staatskapelle Berlin, der er sonst als Chef vorsteht und deren Leitung er in diesem Fall an den jungen Kollegen Andris Nelsons übergab. Heraus kam eine energetische und zugleich filigrane, mitreißende und zugleich fragile Deutung der beiden Klavierkonzerte, die davon profitierte, einen vielfach versierten Pianisten an der Spitze zu haben. Die Aufnahme „Daniel Barenboim – The Chopin Concertos“ ist dabei eine von drei CDs, mit denen die Deutsche Grammophon und Decca in diesem Frühjahr das 60jährige Bühnenjubiläum von Daniel Barenboim feiern. Ebenfalls frisch erschienen ist das Warschauer Chopin-Recital und demnächst steht eine Aufnahme mit dem von ihm mitgegründeten West-Eastern Divan Orchestra, Tschaikowskis „Pathétique“ und Schönbergs „Variationen für Orchester“, auf dem Programm.

Das Album ist inklusive digitalen Booklets ist ab sofort auch bei iTunes erhältlich.

Daniel Barenboim - The Chopin Concertos
The Chopin Concertos
15. Apr. 2011

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