Album insights
Amy Marcy Cheney, später Amy Beach genannt, erblickte am 5. September 1867 in Henniker, New Hampshire, das Licht der Welt. Schon früh erkannte ihre Mutter Clara Cheney, selbst eine begabte Pianistin und gläubige Calvinistin, Amys musikalisches Talent, untersagte ihr jedoch zunächst das Klavierspiel. Erst durch das Eingreifen einer Tante durfte Amy wieder ans Klavier zurückkehren. Bereits mit sieben Jahren trat sie erstmals in der Kirche ihres Heimatortes auf. Nach dem Umzug nach Chelsea setzte sie ihren Klavierunterricht fort, wobei ihre Mutter öffentliche Auftritte weiterhin untersagte. Erst mit sechzehn Jahren durfte Amy in Boston ihr Debütkonzert geben, das auf große Anerkennung stieß. Später heiratete sie Dr. Henry Harris Aubrey Beach, wodurch sie als Mrs. H. H. A. Beach bekannt wurde; er unterstützte ihre Kompositionstätigkeit, schränkte jedoch ihre Konzertauftritte deutlich ein.
Als Mitglied der 'Boston Six' gewann Amy Beach rasch an Anerkennung, und ihre Werke wurden bald geschätzt. 1897 begann sie mit der Arbeit an ihrem Klavierkonzert, das zugleich ihre Rückkehr auf die Konzertbühne markierte. Das vierteilige Werk beginnt mit einem ernsten ersten Satz, gefolgt von einem Scherzo mit dem Beititel 'Perpetuum mobile'. Der langsame Satz ist von dunkler, klagender Stimmung, die direkt ins energetische Rondo-Finale übergeht. Persönliche Themen aus früheren Liedern werden in diesem Konzert aufgegriffen, was auf biografische Bezüge schließen lässt. Der musikalische Dialog zwischen Solistin und Orchester symbolisiert Amys künstlerischen Weg und ihre Lebenserfahrungen.
Cécile Chaminade hatte trotz anderer Lebensumstände ebenfalls mit der Ablehnung ihrer Eltern zu kämpfen. Sie feierte vor allem mit kurzen Charakterstücken und Liedern große Erfolge als Komponistin und Pianistin. Ihr Concertstück wurde in Antwerpen uraufgeführt, wo sie als Solistin brillierte. Die instrumentale Gestaltung und der französische Tonfall des Werks stechen hervor. Es folgten erfolgreiche Darbietungen in Paris und London, und 1908 reiste sie in die USA. Diese Stationen belegen Chaminades musikalische Vielseitigkeit und ihr tiefes Verständnis für Musik.
Die britische Komponistin und Pianistin Dorothy Howell erzielte mit ihrer sinfonischen Dichtung 'Lamia' große Erfolge. Ihr Klavierkonzert, das vor 'Lamia' entstand, wurde erst später vollendet. Die Uraufführung des Konzerts erhielt zunächst verhaltene Kritiken; das einsätzige Werk vereint jedoch verschiedene Stimmungen und musikalische Elemente. Trotz des anfänglichen Desinteresses des Publikums ist eine Wiederentdeckung ihres Schaffens im 21. Jahrhundert längst überfällig.