Album insights
Das Divertimento in B-Dur, K. 254, gilt als Mozarts erstes Klaviertrio, obgleich es ursprünglich anders betitelt wurde. Der Komponist schuf dieses Werk 1776 in Salzburg. Interessanterweise besaß die Familie Mozart zu jener Zeit hauptsächlich ein zweimanualiges Cembalo, weshalb Mozart das Stück vermutlich nie selbst auf einem Klavier in Salzburg spielte. Dennoch führte er das Divertimento im Oktober 1777 zweimal in München auf - einmal im Gasthaus "Zum Schwarzen Adler" unter der Leitung von Franz Joseph Albert, wobei Mozart virtuos die Violinstimme übernahm. Bei einer weiteren Darbietung während Alberts Geburtstagsfeier spielte Mozart am Klavier, während ein Tartini-Schüler die Violine bediente, jedoch nicht fehlerfrei. Diese Aufführungen unterstrichen die Bedeutung des Werkes und Mozarts Talent.
Mozart folgte bei seinen begleiteten Sonaten einem zeitgenössischen Muster. Diese Kompositionen erschienen nicht als Trios, sondern als Sonaten für Tasteninstrumente mit Streichbegleitung. Im Divertimento begleitet das Cello meist die Basslinie des Klaviers im barocken Continuo-Stil, während die Violine die Klaviermelodie mit reizvollen Gegenstimmen ergänzt und sich allmählich zum gleichberechtigten Partner entwickelt. Die verschiedenen Sätze wie das lebhafte Allegro assai und das Menuett-Rondo demonstrieren Mozarts Virtuosität und deuten auf seine späteren Trioschöpfungen hin.
Nach seiner Übersiedlung nach Wien 1781 komponierte Mozart anspruchsvollere Klaviertrios mit größerer musikalischer Vielfalt. Diese Werke schrieb er speziell für sein eigenes Fortepiano und etablierte eine neuartige Beziehung zwischen Klavier und Streichinstrumenten, wobei Violine und Cello eigenständigere Rollen erhielten. Das Klaviertrio in G-Dur, K. 496, veranschaulicht diese Entwicklung und leitet Mozarts reifere Trioschöpfungen ein.
Trotz persönlicher Schwierigkeiten schuf Mozart im Sommer 1788 weitere Klaviertrios, darunter das dreisätzige Trio in C-Dur, K. 548. In dieser äußerst produktiven Phase spiegelten seine Werke verschiedene Stimmungen wider - von tragisch bis heiter - ohne erkennbaren Zusammenhang zu seinen Lebensumständen. Das C-Dur-Trio zeigt Mozarts meisterhafte Beherrschung melodischer, harmonischer und kontrapunktischer Elemente und unterstreicht seine unvergleichlichen kompositorischen Fähigkeiten.