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Franz Liszt widmete sich über 25 Jahre lang mit großer Hingabe der Bearbeitung aller Sinfonien Beethovens für Klavier. Bei der neunten Sinfonie stieß er zunächst auf scheinbar unüberwindbare Hindernisse und erklärte: "Nach zahlreichen Versuchen in verschiedene Richtungen musste ich die völlige Unmöglichkeit einer auch nur teilweise zufriedenstellenden Bearbeitung des 4. Satzes eingestehen." Er betrachtete seine Bearbeitungen daher zunächst als mit dem dritten Satz der Neunten abgeschlossen. Auf Drängen des Verlags Breitkopf & Härtel unternahm er jedoch einen weiteren Versuch und nutzte dabei die fortschrittliche Klaviertechnik seiner Zeit. Die Fortschritte im Klavierbau ermöglichten ihm, mehr als zuvor zu erreichen. Liszt schuf keine gewöhnlichen Klavierauszüge, sondern komponierte die Werke neu, als wären sie von Anfang an für Klavier gedacht gewesen. Seine Arbeit stellt ihn als "gewissenhaften Übersetzer" des von ihm verehrten Komponisten dar, den er als "in der Kunst heiliges" Genie betrachtete. Die vollständige Sammlung seiner Transkriptionen wurde schließlich 1865 veröffentlicht und Hans von Bülow gewidmet.