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Obwohl Franz Liszt in den frühen 1820er Jahren in Wien verweilte und durch Beethoven gefördert wurde, kam ein persönliches Treffen mit Schubert offenbar nie zustande; dennoch bestand eine Verbindung über Diabelli. Liszt brachte Schuberts „Wanderer-Fantasie“ sowie weitere Kompositionen als Pianist auf die Bühne und dokumentierte so seine enge Beziehung zu Schuberts Musik. Seine Wertschätzung äußerte sich in zahlreichen Transkriptionen, die sich über ein halbes Jahrhundert erstreckten. Darüber hinaus veröffentlichte Liszt bearbeitete Fassungen von Schuberts Werken, setzte sich für dessen Opern ein und förderte damit wesentlich die Popularisierung des deutschen Liedes.
Dass Schubert zu Lebzeiten nicht jene Anerkennung erhielt, die ihm posthum zuteilwurde, erscheint bemerkenswert. Liszts Bearbeitungen ermöglichten es, Schuberts Kompositionen auf Konzertpodien zu präsentieren und unterstützten maßgeblich die Wiederentdeckung Schuberts im 20. Jahrhundert. Viele der umfangreichen Schubert-Transkriptionen Liszts liegen heute in neuen Tonaufnahmen vor und bezeugen sein besonderes Engagement für Schuberts Schaffen.
Liszt verwandelte die komplexen Tänze Schuberts in suitenartige Werke und verfeinerte so die Klaviermusik Schuberts. Er griff Themen aus diversen Schubert-Sammlungen auf und integrierte sie gekonnt in neu konzipierte Stücke. Auch Schuberts vierhändige Klaviermusik wurde von Liszt virtuos adaptiert, um diese einer größeren Hörerschaft zugänglich zu machen, ohne die Originalideen zu verfälschen.
Seiner talentierten Schülerin Sophie Menter widmete Liszt persönliche Bearbeitungen einiger Kompositionen, darunter zwei der hier erwähnten Werke. Die Variationen Liszts über Schuberts Märsche, etwa den Marsch und den Trauermarsch, boten neue Interpretationsmöglichkeiten und machten die Musik für den Konzertgebrauch attraktiv.
Neben Konzertparaphrasen fing Liszt Melodien aus Schuberts Liedern in sinfonischen Dichtungen und Arrangements ein. Durch seine kreativen Bearbeitungen und die respektvolle Haltung gegenüber Schuberts Originalität gelang es Liszt, diese Werke einem breiteren Publikum näherzubringen. Die tiefe Verbundenheit Liszts mit Schuberts Musik spiegelt sich in diesen außergewöhnlichen Transformationen wider.
Liszts Interpretationen trugen dazu bei, Schuberts Musik neuen Glanz zu verleihen und einem erweiterten Publikum zu präsentieren. Sein leidenschaftlicher Umgang mit Schuberts Kompositionen eröffnete neue klangliche Möglichkeiten und hob die Vielseitigkeit sowie den Reichtum von Schuberts Werk hervor.