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Am 27. Juli 1877 wurde Ernő Dohnányi in Preßburg, damals Teil Ungarns, als Sohn eines Professors geboren. Schon in jungen Jahren zeigte er großes musikalisches Talent und begann früh, als Komponist und Pianist in Erscheinung zu treten. 1895 nahm er das Studium an der Musikakademie Budapest auf, wo er Schüler von Hans Koessler war, und wurde bald darauf von Johannes Brahms für sein erstes Klavierquintett gelobt. Nachdem Dohnányi 1897 sein Studium abgeschlossen hatte, gab er sein Debüt in Berlin und feierte in den Folgejahren internationale Erfolge sowohl als Komponist wie als Pianist. Ab 1905 lehrte er an der Berliner Hochschule für Musik und wurde 1908 zum Professor ernannt.
Während des Ersten Weltkriegs kehrte Dohnányi 1915 nach Ungarn zurück und übernahm dort ab 1916 eine Lehrtätigkeit an der Budapester Musikakademie. 1918 wurde er Chefdirigent sowie Präsident der Philharmonischen Gesellschaft des Philharmonischen Orchesters Budapest und prägte das ungarische Musikleben bis 1944 maßgeblich. Politische Entwicklungen zwangen ihn jedoch 1919 zur Aufgabe seines Lehramts, und erst 1928 konnte er seine pädagogische Arbeit an der Musikakademie wieder aufnehmen, wo er sechs Jahre später zum Direktor ernannt wurde.
Dohnányi war nicht nur als Dirigent und Lehrer, sondern auch als Komponist und Pianist gefragt, unternahm zahlreiche Konzertreisen, unter anderem in die USA, und pflegte eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Verlagen. Seine Kompositionen, insbesondere für das Klavier, spiegeln sein außergewöhnliches Können und seine Vielseitigkeit wider.
Ab 1943 gründete er die Budapester Symphoniker, geriet jedoch zunehmend in Konflikt mit politischen Institutionen, was zu seinem Weggang nach Österreich während der letzten Kriegsjahre führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich schließlich in den Vereinigten Staaten nieder, wo er an der Florida State University unterrichtete und weiter komponierte. In Tallahassee entstand 1951 sein letztes Klavierwerk, die Drei Klavierstücke op. 44. Bis zu seinem Tod am 9. Februar 1960 in New York City blieb Dohnányi als Komponist, Pianist und Pädagoge aktiv und hinterließ ein bedeutendes musikalisches Werk.