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Arctic Riff

Arctic Riff

Marcin Wasilewski Trio, Joe Lovano

Dauer 63 Min

Album insights

Michael Praetorius, ursprünglich Michael Schultze genannt, kam als jüngster Sohn eines lutherischen Pfarrers in Creuzburg, Thüringen zur Welt. Das genaue Geburtsdatum ist nicht eindeutig bekannt, vermutlich war es der 28. September 1571. Nach seiner schulischen Ausbildung in Torgau und Zerbst studierte er Theologie und Philosophie an der Universität Frankfurt (Oder). Dort diente er ab 1587 als Organist an der Marienkirche in Frankfurt. Ab 1592/93 stand er im Dienst am Hof in Wolfenbüttel unter Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg, zunächst als Organist und später (ab 1604) als Kapellmeister im herzoglichen Staatsorchester.

Seine ersten Kompositionen erschienen um 1602/03. Praetorius widmete sich vorwiegend der lutherischen Kirchenmusik. Die neun Teile seiner "Musae Sioniae" (1605-10) sowie seine 1611 veröffentlichten Sammlungen liturgischer Musik (Messen, Hymnen, Magnificats) folgen dem deutschen protestantischen Choralstil. Seine Werke spiegeln die musikalische Pflege am Hof von Gröningen wider. Bemerkenswert ist, dass die Motetten dieser Sammlung als erste in Deutschland die neuen italienischen Aufführungspraktiken nutzten, was ihn als fähigen Komponisten etablierte.

Als deutscher Musiktheoretiker und Komponist hinterließ Praetorius mit seinem "Syntagma musicum" (1614-20) eine Hauptquelle für das Wissen über die Musik des 17. Jahrhunderts. Seine Bearbeitungen lutherischer Choräle sind bedeutende Beispiele früher religiöser Musik des 17. Jahrhunderts. Er starb am 15. Februar 1621 in Wolfenbüttel, Braunschweig-Wolfenbüttel, genau an seinem 50. Geburtstag, wenn man den 15. Februar als sein Geburtsdatum annimmt.