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Cyrillus Kreek - The Suspended Harp of Babel

Cyrillus Kreek - The Suspended Harp of Babel

Vox Clamantis, Jaan-Eik Tulve

Dauer 70 Min

Cyrillus Kreek

Orthodox Vespers

Album insights

Leó Weiner, geboren 1885 in Budapest und dort 1960 verstorben, gehörte neben Bartók, Kodály und Dohnányi zu den prägenden Komponisten der ungarischen Musikszene im frühen 20. Jahrhundert. Fast sein gesamtes Leben verbrachte er in seiner Heimatstadt und galt in Ungarn als angesehene Persönlichkeit, wenngleich ihm der internationale Ruhm von Bartók und Kodály verwehrt blieb. Seine Werke zeichnen sich durch die Integration folkloristischer Elemente aus; dennoch blieb seine Bekanntheit hinter der seiner Zeitgenossen zurück. Weiner begann seine musikalische Ausbildung mit Unterricht durch seinen Bruder, bevor er selbst an der Landesakademie für musikalische Kunst in Budapest studierte und später als Lehrer an diese Institution zurückkehrte.

Als Komponist erhielt Weiner schon früh Anerkennung, insbesondere seine Serenade in f-Moll für kleines Orchester fand große Beachtung. Seine Musik, oft von ungarischer Folklore inspiriert, wurde mehrfach ausgezeichnet. Zu den Ehrungen zählt unter anderem der Coolidge-Preis. Nahezu fünf Jahrzehnte lehrte er an der Franz-Liszt-Akademie, wo er zahlreiche prominente Musiker wie Géza Anda und Georg Solti ausbildete.

Weiner widmete sich in seinen Kompositionen sowohl der Kammermusik als auch Orchesterwerken; dabei entstanden unter anderem Klavierbearbeitungen ungarischer Volkslieder. Stilistisch verband er anspruchsvolle, melodiöse Linien mit einem Hauch Nostalgie. Seine Violinsonaten Nr. 1 in D-Dur, op. 9, und Nr. 2 in fis-Moll, op. 11, verdeutlichen seine Vielseitigkeit und seinen feinsinnigen Umgang mit den Instrumenten. Diese Werke vereinen Einflüsse der deutschen Romantik mit einer engen Verbundenheit zur ungarischen Musiktradition.

Die auf der CD enthaltenen Stücke basieren auf ungarischen Volksweisen und spiegeln Weiners charakteristische Handschrift wider. Werke wie der Csárdás Peregi verbunk sowie der ungarische Hochzeitstanz Lakodalmas dokumentieren seinen Stil. Die ursprünglich für Klavier komponierten Három magyar népi tánc werden in einer Fassung für Violine und Klavier präsentiert. Mit diesen Kompositionen unterstreicht Weiner sein Engagement für die musikalische Ausbildung der Jugend und beweist zugleich seine Fähigkeit, unterschiedliche Charaktere in feinen Nuancen musikalisch darzustellen.