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Leopold Kozeluch, geboren am 26. Juni 1747 in Velvary bei Prag, änderte später seinen Geburtsnamen Jan Antonín, um Verwechslungen zu vermeiden. Nach seinem Jurastudium an der Prager Universität zog er 1778 nach Wien, wo er als Komponist, Pianist und Musikpädagoge große Anerkennung fand. Besonders seine Schülerin, die blinde Pianistin Maria Theresia Paradis, trug mit brillanten Aufführungen dazu bei, dass seine Werke um 1785 in England berühmt wurden. Kozeluchs Ruhm reichte bald über Wien hinaus und wurde durch begeisterte Kritiken, wie die von Charles Burney, weiter gefestigt. In Wien konkurrierte er mit Mozart um die Gunst der Musikliebhaber und galt als Pianist und Komponist als dessen ebenbürtig.
Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Pianist gründete Kozeluch einen eigenen Musikverlag. Wie andere bedeutende Musiker seiner Zeit, etwa Haydn und Beethoven, bearbeitete er auch britische Volkslieder. Trotz späterer Auseinandersetzungen mit Mozart und Salieri wird seine musikalische Ökonomie bis heute geschätzt.
Seine Klavierkonzerte der 1780er-Jahre zeichnen sich durch elegante Schlichtheit aus und stehen Mozarts Werken in ihrer melodischen Feinheit nach. Charakteristisch für Kozeluchs Stil sind die klaren, oft zweistimmigen Klaviersätze mit seltenen harmonischen Überraschungen. Besonders der Allegro-Kopfsatz seines Konzerts Nr. 1 F-Dur gilt als Beispiel für seine kunstvolle Themenverarbeitung und emotionale Tiefe.
Als eigener Verleger konnte Kozeluch seine Werke zügig publizieren, was ihm einen Vorteil gegenüber Mozart verschaffte. Seine galanten Klavierkonzerte sind geprägt von thematischer Einfachheit und erinnern an frühere Kompositionen Mozarts. Mit ihren klaren Strukturen und feinen Melodien bewahren seine Werke eine zeitlose Eleganz und geben einen faszinierenden Einblick in die Musik des späten 18. Jahrhunderts.