Miklós Rózsa: Komponist zwischen Hollywood und Konzertsaal
Miklós Rózsa (18. April 1907 – 27. Juli 1995) war ein ungarisch-amerikanischer Komponist, der für seine bedeutenden Beiträge sowohl zur Filmmusik als auch zum klassischen Konzertrepertoire bekannt ist. In Budapest geboren und früh durch ungarische Volksmusik geprägt, wuchs Rózsa in einem musikalischen Umfeld auf. Er studierte an der Universität Leipzig, wo er zunächst Chemie belegen wollte, bevor er sich der Komposition zuwandte, und setzte seine Studien in Deutschland von 1925 bis 1931 fort[4][5].
Karrierehöhepunkte und „Doppeltes Leben“
Rózsas Karriere entwickelte sich international: In Frankreich (1931–1935) feierte er erste Erfolge mit Orchesterwerken wie Thema, Variationen und Finale op. 13, das internationale Anerkennung fand[4]. Anschließend lebte er im Vereinigten Königreich (1935–1940), wo er mit Filmmusiken wie The Four Feathers (1939) bekannt wurde und seine Verbindung zur Filmbranche begann[5]. Nach seiner Emigration in die USA (1940–1995), ausgelöst durch den Zweiten Weltkrieg und den Umzug der Produktion von The Thief of Bagdad (1940) nach Hollywood, begann eine der großen Karrieren der Filmmusik. 1946 wurde er amerikanischer Staatsbürger[5].
Rózsa ist vor allem für fast hundert Filmmusiken berühmt, darunter Meisterwerke wie „Spellbound“, „Ben Hur“ und „Double Indemnity“, in denen er traditionelle und moderne Stilelemente miteinander verband[1][5]. Mit seiner unverwechselbaren Tonsprache und meisterhaften Technik prägte er die Hollywood-Filmmusik und gewann 17 Oscar-Nominierungen sowie drei Auszeichnungen: für Spellbound (1945), A Double Life (1947) und Ben Hur (1959)[5].
Engagement für Konzertmusik
Trotz seines Erfolgs in Hollywood blieb Rózsa der reinen Konzertmusik stets verpflichtet und bezeichnete dies oft als sein „doppeltes Leben“. Seine Konzertwerke wurden von führenden Künstlern wie Jascha Heifetz, János Starker und Gregor Piatigorsky aufgeführt und hochgeschätzt. Charakteristisch für diese Werke sind ihre rhythmische Kraft und die modale Farbigkeit ungarischer Volksmusik[2][5].
Vermächtnis
Rózsas Einfluss auf Film- und klassische Musik ist bedeutend und dauerhaft. Sein einzigartiger Stil und seine Hingabe an das Komponieren haben die Musikwelt nachhaltig geprägt.