Faszinierende Werke von Antonio Valente | STAGE+
Kontext: Antonio Valente und seine Beiträge zur italienischen Tastenmusik
Antonio Valente, oft als "il Cieco" ("der Blinde") bezeichnet, war eine Schlüsselfigur in der Frühentwicklung der italienischen Tastenmusik. Trotz seiner Erblindung im Kindesalter diente Valente von 1565 bis 1580 als Organist an Sant'Angelo a Nilo in Neapel. Seine Musik verkörpert die reiche, von Tänzen inspirierte Lebendigkeit der Renaissance und des frühen Barock in Neapel, einer Stadt, die für ihre lebendige Kulturszene bekannt war.
Bedeutende Veröffentlichungen
Valente veröffentlichte während seiner Tätigkeit als Organist zwei bedeutende Sammlungen. Die erste, „Intavolatura de cimbalo“ (1575), enthält eine Fantasia, sechs Ricercare, drei Intabulierungen, sechs Variationsreihen, drei Tänze und das „Salve regina“. Dieses Werk gilt als eines der frühesten Beispiele der neapolitanischen Schule der Tastenmusik. Die Verwendung spanischer Tablatur sowie detaillierte Kompositionen wie Fantasien und Ricercare unterstreichen Valentes technisches Können und seine schöpferische Vorstellungskraft.
Seine zweite Sammlung, „Versi spirituali“ (1580), umfasst 43 Versetten. Diese Sammlung ist historisch bedeutsam als eines der frühesten liturgischen Orgelwerke, das nicht direkt an den gregorianischen Choral gebunden ist. Die Stücke decken die gesamte Liturgie ab, von der Messe bis zum Stundengebet, und bieten eine Fülle frei komponierter Musik, die für ihre Zeit innovativ war.
Künstlerisches Vermächtnis
Valentes Werke, insbesondere seine Tanzsätze und Variationsformen, zeigen den Übergang zwischen Renaissance und Barock in der italienischen Musik. Seine Tanzstücke, wie sie in der „Intavolatura de cimbalo“ enthalten sind, spiegeln die rhythmische Lebendigkeit und Anmut der italienischen Tänze des späten 16. Jahrhunderts wider.