Gerhard Samuel: Die Reise eines Maestros und seine Interpretation von Hans Rotts 1. Sinfonie in E-Dur
Hintergrund
Gerhard Samuel (1924–2008), geboren in Bonn, Deutschland, war ein angesehener Dirigent und Komponist, der der amerikanischen klassischen Musikszene einen bedeutenden Stempel aufdrückte. Samuel emigrierte 1939 in die Vereinigten Staaten, um dem NS-Regime zu entkommen. Seine frühen Studien umfassten Violine und Dirigieren an der Eastman School of Music, gefolgt von einem Masterabschluss an der Yale University, wo er bei Paul Hindemith studierte. Seine Fähigkeiten verfeinerte er zudem bei Serge Koussevitzky in Tanglewood.
Karrierehöhepunkte
SamueIs Laufbahn war von mehreren bedeutenden Stationen geprägt. Zehn Jahre lang war er als Geiger und stellvertretender Dirigent beim Minneapolis Symphony Orchestra tätig. Außerdem leistete er wichtige Beiträge in San Francisco und Los Angeles als Dirigent und Komponist, darunter die Zusammenarbeit mit den Los Angeles Philharmonikern in den 1970er Jahren. Samuel lehrte ab 1972 vier Jahre am California Institute of the Arts. Ab 1976 übernahm er eine zentrale Rolle am College-Conservatory of Music (CCM) der University of Cincinnati, wo er maßgeblichen Einfluss auf das Cincinnati Philharmonia Orchestra hatte.
Engagement für Zeitgenössisches und Wiederentdecktes
Samuel war bekannt für seine Leidenschaft für zeitgenössische Musik und das Fördern übersehener Werke. Er komponierte für Ballett, Orchester, Kammerensembles und Gesang, wobei seine Werke als ausdrucksstark und elegant beschrieben wurden. Durch seine Leitung am CCM entstanden bahnbrechende Aufführungen und Aufnahmen. Besonders hervorzuheben ist, dass er Hans Rotts 1. Sinfonie in E-Dur zu größerer Bekanntheit verhalf – sowohl mit einer Aufführung beim Mahler-Festival 1989 als auch mit einer markanten Einspielung mit dem Cincinnati Philharmonia Orchestra.