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Der Walzer, der älteste moderne bürgerliche Gesellschaftstanz, leitet seinen Namen von der Tanzfigur "walzen" ab, was "drehen" bedeutet. Seine Entstehungsgeschichte ist nicht einfach zu beschreiben, da er nicht in Tanzschulen entwickelt wurde. Es herrscht jedoch Einigkeit, dass der Walzer im deutschsprachigen Alpenraum entstanden sein muss. Der Begriff "Walzen" wurde bereits lange vor dem eigentlichen Walzer für Drehtänze verwendet.
Die erste populäre Melodie im echten Walzerrhythmus war die Wiederbelebung des alten deutschen Liedes "Oh du lieber Augustin!" im Jahr 1780. Der Begriff Walzer wurde erstmals 1781 von Friedrich Schiller in der Ballade "Eberhard der Greiner" sowohl für die Musik als auch für den Tanz in öffentlicher Form erwähnt. 1787 wurde zum ersten Mal auf einer Wiener Bühne in der Oper "Una cosa rara" von Vincent Martin Walzer getanzt. Um 1790 war der Walzer bereits gut etabliert.
Anfänglich war besonders der Linkswalzer wegen der als unzüchtig empfundenen innigen Berührung der Paare in der gehobenen Gesellschaft verpönt. Seine Beliebtheit gewann der Tanz durch den Wiener Kongress 1814/15. Der Walzer verbreitete sich zunächst bis nach England und dann in ganz Europa. In den 1920er Jahren wurde er unter dem Namen English Waltz oder Slow Waltz bekannt.
Der Wiener Walzer, eine Varietät des Walzers, ist ein paarweise getanzter Gesellschafts- und Turniertanz, der zu den Standardtänzen des Welttanzprogramms gehört. Mit ungefähr 60 Takten pro Minute ist er nach Takten der schnellste Tanz des Welttanzprogramms. Zur Unterscheidung von anderen Walzer-Varietäten wie dem Langsamen Walzer (English Waltz) und dem Französischen Walzer wird er als Wiener Walzer bezeichnet. Die Geschichte des Wiener Walzers beginnt mit seiner erstmaligen Erwähnung 1797 in Breslau.