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Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs erlebte London eine Zeit, in der zahlreiche internationale Pianisten wie d’Albert, Busoni und von Pachmann häufig auftraten. Die Klavierkonzerte der Romantik erfreuten sich großer Popularität; Kompositionen von Tschaikowski, Brahms und Grieg wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts regelmäßig aufgeführt. Britische Komponisten ließen sich von diesen Vorbildern inspirieren und schufen zwischen 1895 und 1915 eigene romantische Klavierkonzerte. Joseph Holbrooke, der sich mit Ausdauer und Talent aus einfachen Verhältnissen emporarbeitete, feierte mit Werken wie „The Song of Gwyn ap Nudd“ bemerkenswerte Erfolge.
Seine musikalische Laufbahn begann Holbrooke in Croydon, führte ihn an die Royal Academy of Music und brachte bedeutende Kompositionen wie „The Raven“ und „The Viking“ hervor. Dirigenten wie Thomas Beecham förderten sein Schaffen; dennoch geriet Holbrookes Musik nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit. Trotz allem kam es noch vereinzelt zu Aufführungen, etwa 1910, als Bernhard Richter unter Holbrookes Leitung dessen Klavierkonzert spielte. Holbrooke komponierte außerdem mehrere Opern, darunter „The Cauldron of Annwyn“. Bereits in früheren Jahren, als er mit Tondichtungen bekannt wurde, schrieb Holbrooke Klavierwerke wie „Poème“ und das „Piano Concerto Dramatique“.
Der auf der Isle of Man geborene Haydn Wood komponierte ein groß angelegtes Klavierkonzert, das 1909 in London uraufgeführt wurde. Nach diesem Erfolg wandte sich Wood vermehrt der Unterhaltungsmusik und populären Liedern zu, sodass sein Konzert vorübergehend in Vergessenheit geriet. Erst 1937 und später wurde es erneut im Rundfunk präsentiert. Das dreisätzige Konzert beginnt mit einem ausführlichen Orchestervorspiel, setzt sich mit einem ruhigen Andante fort und endet mit einem facettenreichen Finale, das durch eindrucksvolle Klavierpassagen hervorsticht.