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Beethoven: Piano Sonatas Op. 109, 110 & 111

Beethoven: Piano Sonatas Op. 109, 110 & 111

Steven Osborne

Dauer 64 Min

Künstler:innen


Album insights

Vermutlich stammt John Taverner aus der Nähe von Tattershall in Lincolnshire. Um 1525 war er als Schreiber an der Stiftskirche tätig. Nach dem Aufbau eines guten Rufs in London wurde er im November 1526 als Informator Choristorum an das neu gegründete Cardinal College in Oxford berufen. Dort geriet er bei Zusammenkünften mit Anhängern der lutherischen Lehre kurzzeitig in Schwierigkeiten, entging jedoch nur knapp einer Inhaftierung. Nachdem Wolsey 1529 seines Amtes enthoben worden war, war die Zukunft des Cardinal College vorübergehend ungewiss. Taverner verließ die Institution im April 1530, noch bevor sie 1532 unter Heinrich VIII. erneut eröffnet wurde.

Anschließend hielt sich Taverner in Boston, Lincolnshire, auf, wo ihn Thomas Cromwell damit beauftragte, die kleineren Klöster zu prüfen. Vorwürfe, er hätte sich fanatisch verhalten, wurden entkräftet, da er seine Aufgaben verantwortungsvoll und mit Einfühlungsvermögen erfüllte.

Am 18. Oktober 1545 starb Taverner in Boston und wurde unter dem Turm der dortigen Pfarrkirche bestattet.

Die Musik vor Taverners Zeit, etwa die im „Eton Choirbook“ gesammelten Magnifikate und Antiphonen, spiegelt die kulturelle Blüte des 15. Jahrhunderts wider. Obwohl Taverner in der Musiktradition des späten Mittelalters verwurzelt war, zeigen seine Werke auch Einflüsse der zeitgenössischen europäischen Musik, insbesondere durch imitatorische Techniken und einen transparenteren Stil.

Als Taverners bekannteste Festmesse gilt „Gloria tibi Trinitas“, die als erste Komposition in die Forrest-Heyther-Stimmbücher aufgenommen wurde. Bemerkenswert ist diese Messe durch ihr ausgewogenes Konzept und die durchdachte Verwendung des Cantus-firmus-Chorals „Gloria tibi Trinitas“. Die sechsstimmige Messe zeichnet sich durch die für die englische Musik jener Epoche charakteristischen hohen Diskantstimmen aus.

Der Benedictus-Abschnitt ab „In nomine Domini“ beeindruckte Zeitgenossen durch außergewöhnliche Schönheit und inspirierte das Genre „In nomine“, eine Instrumentalmusik, die bis ins 17. Jahrhundert von englischen Komponisten gepflegt und auf dem Cantus-firmus des Chorals aufgebaut wurde.

In „Audivi vocem de caelo“, Taverners Vertonung des Matutinresponsoriums, verschmelzen Chor und Polyphonie, wobei der Choral als Cantus firmus dient. Die für vier hohe Stimmen ungewöhnliche Satzweise lässt sich möglicherweise auf den Brauch an Allerheiligen zurückführen, als fünf Knaben das Responsorium sangen und so die fünf Jungfrauen symbolisierten. William Whytbroke ergänzte eine tiefere Stimme, wodurch eine harmonische Erweiterung entstand.