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Boëllmann & Godard: Cello Sonatas

Boëllmann & Godard: Cello Sonatas

Mats Lidström, Bengt Forsberg

Dauer 74 Min

Album insights

Englische Komponisten beeinflussten die europäische Musikgeschichte lediglich in zwei wesentlichen Epochen maßgeblich. Zuerst im frühen 15. Jahrhundert: Damals prägten John Dunstable und Zeitgenossen mit ihrer Musik die Entwicklungen in Flandern und Burgund. Ein weiteres Mal gewannen englische Musiker im 17. Jahrhundert an Bedeutung, als einige von ihnen Positionen an nordischen Fürstenhöfen antraten. John Dowland etwa war am Hof des dänischen Königs tätig, bevor er 1612 zum Hoflautenisten von König James I. in England berufen wurde.

Während seines Aufenthalts in Dänemark entstand Dowlands bekanntes Werk "Lachrimae", das im für Tanzmusik ungewöhnlichen Folioformat für Streicher komponiert wurde. In diese Sammlung nahm Dowland auch Stücke auf, die er ursprünglich für andere Instrumente geschaffen hatte. Obwohl "Lachrimae" in England entstand, bestehen enge Verbindungen zu Kopenhagen.

Die Werke dieser Sammlung sind sowohl für Quartett- als auch für Quintettbesetzungen ausgelegt. Dowland experimentierte mit verschiedenen Instrumentierungen, um abwechslungsreiche Aufführungen zu ermöglichen. Einige der Stücke basieren auf bereits populären Liedern, die Dowland für Consort umarbeitete.

"Lachrimae Antiquae" avancierte zu Dowlands bekanntestem Stück. Die lateinischen Werkbezeichnungen wirken zunächst rätselhaft, verleihen der Musik jedoch zusätzliche Vielschichtigkeit und Komplexität.

Obwohl "Lachrimae" in England keinen dauerhaften Einfluss ausübte, weckte es auf dem europäischen Festland Interesse. So schuf etwa Samuel Scheidt verschiedene Bearbeitungen auf Basis von Dowlands Kompositionen. Im Laufe der Zeit schwand das englische Interesse an ernsten Pavanen und Gaillarden jedoch.