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Szymański & Mykietyn: Music for String Quartet

Szymański & Mykietyn: Music for String Quartet

Royal String Quartet

Dauer 67 Min

Album insights

Alonso Lobo, geboren in Osuna, erhielt seine musikalische Ausbildung als Chorknabe in der Kathedrale von Sevilla und studierte anschließend an der Universität Osuna. Vor 1591 wurde er Kanoniker in Osuna. Im selben Jahr begann er als Assistent von Francisco Guerrero an der Kathedrale von Sevilla zu arbeiten. 1593 wurde er zum Maestro de Capilla der Kathedrale von Toledo ernannt, wo er bis 1604 tätig war, bevor er nach Sevilla zurückkehrte, wo er später verstarb. Sein musikalischer Stil verbindet die kontrapunktische Feinheit von Palestrina mit der ernsten Ausdruckskraft von Tomás Luis de Victoria, wobei er gelegentlich polychorale Techniken einsetzte, jedoch nie mehr als zwei Chöre verwendete.

Seine moderne Bekanntheit gründet sich hauptsächlich auf das Stück „Versa est in luctum“, das er zum Tod Philipps II. von Spanien 1598 komponierte. 1602 veröffentlichte die königliche Druckerei in Madrid sechs Messen und sieben Motetten von Lobo. Von den ursprünglich 130 gedruckten Exemplaren sind heute noch 21 erhalten. Seine Werke, darunter Messen, Motetten, Passionsmusiken, Klagelieder, Psalmen und Hymnen, werden heute an verschiedenen Orten in Spanien, Portugal, Mexiko und Mittelamerika aufbewahrt.

Lobo gilt als einer der letzten großen Meister der Renaissance-Polyphonie. Seine Kompositionen zeichnen sich durch kunstvolle Gestaltung und eine Klangwelt aus, die über konventionelle Schönheitsideale hinausgeht. Besonders seine Motetten demonstrieren seine Fähigkeit, bekannte musikalische Motive in neue Kontexte einzubetten. Daneben sind seine expressiven Klagelieder für die Karwoche von besonderer Bedeutung und spiegeln seine meisterhafte Kompositionskunst wider.

Er hinterließ neun Motetten, die für verschiedene Instrumentalensembles arrangiert wurden. Obwohl die zugehörigen Texte verloren gegangen sind, sind diese Werke wichtige Zeugnisse seines Schaffens. Besonders hervorzuheben ist seine marianische Oster-Antiphon, die sowohl seine Wertschätzung für Guerrero als auch seine Begabung für die Neuinterpretation traditioneller Musik zeigt.

Lobos Musik, vor allem seine Motetten, fängt die feierliche Atmosphäre kirchlicher Anlässe ein. Sie ist poetisch und intensiv, und durch seine Kompositionen erreicht er eine himmlische Klangwelt, die die spirituelle Tiefe der Liturgie eindrucksvoll widerspiegelt.