Album insights
Gabriel Fauré war überzeugt, dass Kunst, insbesondere Musik, dazu bestimmt ist, Menschen aus dem Alltag herauszuheben. Sein Leben als Komponist war von zahlreichen Hindernissen geprägt: Er musste sich gegen die Ablehnung des etablierten Musikbetriebs behaupten, versuchte, berufliche und private Verpflichtungen in Einklang zu bringen, und verlor im mittleren Alter zunehmend sein Gehör.
Geboren als jüngstes Kind eines Dorfschulleiters in Pamiers verbrachte Fauré viel Zeit allein im idyllischen Garten seines Elternhauses. Eine blinde Frau, die in einer benachbarten Kapelle tätig war, brachte ihm das Harmoniumspiel bei. Sein musikalisches Talent führte ihn schließlich nach Paris, wo er an der École Niedermeyer Kirchenmusik studierte.
Camille Saint-Saëns, etwa zehn Jahre älter als Fauré, wurde sein Klavierlehrer und langjähriger Mentor. Saint-Saëns unterstützte ihn nicht nur künstlerisch, sondern öffnete ihm auch Türen zu wichtigen Positionen und inspirierte ihn zu seinen ersten Werken. Dank dieser Förderung wurde Fauré später Direktor des Pariser Konservatoriums.
Obwohl Fauré sein Leben lang die Orgel spielte, hinterließ er keine Orgelkompositionen. Vielmehr widmete er sich dem Klavier, das zum zentralen Instrument seiner Werke wurde. Besonders seine Nocturnes und Barcarolles belegen seine außergewöhnliche musikalische Begabung und zeigen, wie er sich von den Einflüssen Saint-Saëns' löste und seinen eigenen Stil entwickelte.
Faurés Klaviermusik markiert seine künstlerische Entwicklung: Von romantischen Anfängen bis zu ausgereiften Meisterwerken reicht die Bandbreite seines Schaffens. Die Nocturnes und Barcarolles stechen als bedeutende Beispiele hervor, da jedes Stück eine individuelle Geschichte erzählt und Faurés stilistische Vielfalt sowie Ausdruckskraft unterstreicht.
Die Nocturnes verdeutlichen Faurés kompositorische Reife und lassen in jedem Werk seine Entwicklung erkennen. Jedes Nocturne erscheint als klangliches Juwel und offenbart die Tiefe seines kreativen Schaffens.
Die Barcarolles wiederum demonstrieren Faurés Fähigkeiten als Klavierkomponist. Seine Vielseitigkeit im Umgang mit unterschiedlichen Satztechniken und Ausdrucksformen macht diese Werke zu einer einzigartigen Bereicherung der Klavierliteratur. Jede Barcarolle lädt zu einer musikalischen Reise durch faszinierende Klangwelten ein.
Faurés musikalisches Werk spiegelt seine Lebensumstände und Gefühle wider. Die Entwicklung von den frühen Kompositionen bis zu den späten Meisterwerken zeugt von seiner künstlerischen Reife und seinem Mut zur Innovation. Mit seinen Werken bleibt Fauré als eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts in Erinnerung.