Album insights
Eduard Lassen, der 1830 in Kopenhagen zur Welt kam, verbrachte einen Großteil seiner Kindheit in Brüssel, wo er am Konservatorium aufgenommen wurde und sowohl im Fach Klavier als auch in der Komposition Preise erhielt. Nachdem er den Prix de Rome gewonnen hatte, reiste er durch Deutschland und Italien und begegnete dort unter anderem Liszt und Spohr. Zurück in Brüssel blieb seine erste Oper zunächst ohne Aufführung, doch dank Liszt wurde später eine Inszenierung in Weimar realisiert. Seine Musik zu Goethes Faust erwies sich als beständiger und wurde auch von Liszt hochgeschätzt.
Lassen wurde als Dirigent sehr geschätzt und übernahm 1861 die Nachfolge von Liszt an der Oper in Weimar. Unter seiner Leitung fanden bedeutende Premieren statt, darunter die Uraufführung von Werken wie Saint-Saëns’ Oper sowie die erste Weimarer Aufführung von Tristan und Isolde. Richard Strauss war mehrere Jahre sein Assistent. Besonders beliebt waren Lassens Lieder, darüber hinaus komponierte er Symphonien, Klavierstücke, Bühnenmusiken, Chorwerke und Kammermusik.
Das Violinkonzert in D-Dur, entstanden 1888, wurde in Dessau uraufgeführt – Karel Halíř spielte die Solovioline, Lassen selbst dirigierte. Dieses Konzert zeichnet sich durch seinen melodischen Reichtum aus, der jedem Konzertabend Frische verleiht. Der lyrische Einstieg mündet in ein prägnantes Thema der Solovioline und eine wirkungsvolle Weiterentwicklung.
Ludwig Philipp Scharwenka, der ältere Bruder von Xaver Scharwenka, wurde 1847 in Posen geboren. Auch er war als Komponist anerkannt und schuf Symphonien, Opern und Kammermusik. Sein Violinkonzert in G-Dur beeindruckt durch thematische Vielfalt und technische Finesse.
Rued Langgaard, in Kopenhagen geboren, war ein vielseitiger Komponist mit ungewöhnlicher Laufbahn. Sein Schaffen, zu dem Symphonien, Streichquartette und eine Oper mit visionärem Charakter zählen, wurde erst später gewürdigt. Das einsätzige Violinkonzert Langgaards besticht durch sensibles Klangempfinden und hebt sich durch seine Zurückhaltung von seinen größeren Werken ab.
Die musikalischen Wege dieser Komponisten spiegeln die stilistische Vielfalt und das künstlerische Potenzial ihrer Werke wider, die trotz unterschiedlicher Umstände einen festen Platz in der Musikgeschichte gefunden haben.