Album insights
Heinrich Wilhelm Ernst, ein aus Mähren stammender Geigenvirtuose, hinterließ als Komponist und Musiker einen bleibenden Eindruck. Während seines Lebens galt er als herausragende Persönlichkeit, deren besondere Ausstrahlung heute nur schwer nachzuempfinden ist. Bereits in jungen Jahren beeindruckte ihn die Virtuosität Paganinis, was ihn maßgeblich prägte. Seine Reisen führten ihn nach Paris, wo er mit dem Pianisten Stephen Heller zusammenarbeitete.
Ernst zählte bald zu den angesehensten Geigern Europas, schloss Freundschaften mit Berlioz, Mendelssohn und Joachim und ließ sich schließlich in London nieder, wo er bis in die 1860er Jahre regelmäßig konzertierte. Die letzten Lebensjahre, die von gesundheitlichen Beschwerden überschattet waren, verbrachte er in Nizza. Dort entstanden seine letzten Werke, bevor er im Alter von 51 Jahren verstarb.
Als Komponist verband Ernst virtuose Technik mit musikalischer Tiefe. Neben seinen ausdrucksstarken, oft langsamen Stücken schuf er ein umfangreiches Violinenrepertoire. Besonders hervorzuheben sind seine Werke für unbegleitete Violine, die zu den anspruchsvollsten und bedeutendsten ihrer Art zählen.
Durch innovative Kombinationen musikalischer Ideen und Ausdrucksformen, vor allem in seinen Etüden für Solovioline, setzte Ernst neue Maßstäbe. Jede dieser Etüden widmete er einem berühmten Geiger seiner Zeit. Diese Stücke stellen nicht nur enorme technische Anforderungen, sondern bieten auch intensive musikalische Erlebnisse und spiegeln damit die schöpferische Größe Ernsts wider.
Mit der Etüde „Die letzte Rose“ gelang es Ernst, Paganinis Kunst der Variationen zu übertreffen. Mit eindrucksvoller Ausdruckskraft und brillanter Technik begeisterte er die Musikwelt und würdigte zugleich die Virtuosen seiner Epoche.