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Kalkbrenner: Piano Concertos Nos. 1 & 4 (Hyperion Romantic Piano Concerto 41)

Kalkbrenner: Piano Concertos Nos. 1 & 4 (Hyperion Romantic Piano Concerto 41)

Howard Shelley, Tasmanian Symphony Orchestra

Dauer 60 Min

Album insights

Zunächst wirkt die Zusammenstellung der Werke ungewöhnlich, denn Komponisten wie Fauré und Kurtág gemeinsam zu nennen, ist keineswegs alltäglich. Dennoch liegt diesem Konzept eine besondere Motivation zugrunde: Alle auf der CD vertretenen Komponisten haben maßgeblich Thomas Adès’ künstlerische Entwicklung geprägt und sein Werk „Lieux retrouvés“ inspiriert, das hier erstmals eingespielt wurde. Statt sich auf ein schmales Repertoire zu beschränken, entschied man sich bewusst dafür, ein Konzertprogramm zu gestalten, das die Umgebung von „Lieux retrouvés“ und dessen Einflüsse beleuchtet. Es erschien sinnvoller, Adès um eigene Erläuterungen zu bitten, denen er auch gerne nachkam.

Die drei Stücke von Liszt sind die einzigen Werke aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert. Seine Bearbeitungen dokumentieren den Wandel von Liedhaftigkeit hin zu zurückhaltenderen Ausdrucksformen. Jedes einzelne Werk entstand aus tiefen persönlichen Erlebnissen; Liszt arbeitete über Jahre hinweg an diesen Kompositionen. Janáčeks „Pohádka“ erzählt, basierend auf einem Märchen von Wassili Schukowski, die Geschichte von Prinzessin Marja und Prinz Iwan. Die späte Cellosonate von Fauré strahlt trotz seines Gehörleidens eine bemerkenswerte Lebendigkeit und Freude aus.

Kurtágs Kompositionen sind von großer inhaltlicher Tiefe und Bedeutung. „In Memoriam Pauline Mara“ entstand als Reaktion auf persönliche Verluste und spiegelt universelles Leid wie auch Trost wider. Das Gedicht „Gérard Nerval“ wird von Kurtág eindringlich musikalisch umgesetzt. Adès’ „Lieux retrouvés“ durchbricht musikalische Gattungsgrenzen und demonstriert eine eigenständige, vielfältig inspirierte Klangsprache.

Die intensive Musikalität Kurtágs prägte Adès nachhaltig; seine Dissertation widmete Adès Kurtág, dessen Musik für ihn die existentielle Bedeutung jeder einzelnen Note offenbarte. „Lieux retrouvés“ steht exemplarisch für Adès’ unverwechselbaren Stil: Es lässt sich keiner Kategorie zuordnen und vereint unterschiedlichste kreative Einflüsse. Das Werk ist eine mutige Komposition, die verschiedenste Stimmungen und Szenen evoziert und den Zuhörer auf eine facettenreiche Reise mitnimmt.