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Martin Peerson: Latin Motets

Martin Peerson: Latin Motets

Ex Cathedra, Jeffrey Skidmore

Dauer 66 Min

Album insights

Das vorliegende Album mit Liedern von Franz Liszt spannt einen Bogen über sein gesamtes kreatives Schaffen – von seinen ersten Werken als gefeierter Klaviervirtuose bis zu den Kompositionen der 1880er Jahre. Während des Weimarer Aufenthalts wurde Liszt durch begabte Sänger und persönliche Schicksalsschläge zum Schreiben von Liedern inspiriert. Seine späteren Werke sind von einer strengen, reduzierten Tonsprache geprägt, die einen Kontrast zum virtuosen Stil seiner Jugend bildet. Immer wieder griff Liszt die Vision der „Zukunftsmusik“ auf.

Im Jahr 1880 vertonte Liszt ein Gedicht von Ferdinand von Saar, das sinnbildlich den Frieden vor dem Tod beschreibt. Mit schlichter musikalischer Gestaltung hebt er die Abendstimmung und das Bild des Sonnenuntergangs hervor. Das Werk endet mit knappen Akkorden, die den späten Stil Liszts charakterisieren.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Mitglied des Neu-Weimar-Vereins, regte Liszt zu einer außergewöhnlichen Liedvertonung an. „Lasst mich ruhen“ zeichnet sich durch wechselvolle Harmonik und nostalgische Stimmung aus und lässt den Hörer in Erinnerungen versinken.

Die Beziehung zwischen Liszt und der Schauspielerin Charlotte von Hagn inspirierte ein außergewöhnliches Liebeslied, das in drei Abschnitten zarte Melodien und romantische Klänge miteinander vereint.

Mit seinen minimalistisch geprägten Liedern aus den 1870er und 1880er Jahren überschritt Liszt die Grenzen der traditionellen Harmonik. Werke wie die Kompositionen zu Gustav Michells Drama „Irrwege“ und der vertonte Text von Friedrich Martin von Bodenstedt in „Einst“ gewähren Einblicke in Liszts innovative Klangsprache.

Das Lied „Ich scheide“ greift die Themen Abschied und Lebensreise auf und ist geprägt von chromatischen Linien und ruhelosen musikalischen Motiven. Es spiegelt Liszts unruhigen Geist und seine musikalische Entwicklung wider.

In „Was Liebe sei“ zeigt sich Liszts Wandel vom ornamentierten Stil hin zu radikalen harmonischen Mitteln. Das berühmte Loreley-Lied wird durch dramatische Melodien und markante Klavierbegleitung lebendig.

Das Lied „Wer nie sein Brot mit Tränen ass“ schildert Liszts Gefühle von Verzweiflung und seine Sicht auf göttliche Gerechtigkeit. Die eindringliche Vertonung zeugt von tiefem Schmerz und Suchbewegung.

Henriette von Schorns eindrucksvolles Gedicht wird von Liszt in „Sei still“ musikalisch umgesetzt; das Werk spiegelt seine persönlichen Zweifel wider. Seine späten Lieder brechen mit überlieferten Harmonien und erschaffen neue Klangwelten.

Die Beziehung zwischen Cornelius und Liszt findet im Lied „Wieder möcht' ich dir begegnen“ ihren Ausdruck. Ein leiser Abschied an eine Geliebte zeigt die feine Harmonik dieser Komposition.

Romantische Dichtungen von Friedrich von Bodenstedt und Delphine de Girardin inspirierten Liszt zu einfühlsamen Liedvertonungen, in denen die Themen Liebe, Verlust und Hoffnung aufleben.