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Mendelssohn: The Complete Solo Piano Music 2

Mendelssohn: The Complete Solo Piano Music 2

Howard Shelley

Dauer 74 Min

Album insights

Diese Produktion war für mich von großer persönlicher Bedeutung. Nachdem wir "The Death of Ivan Ilyich" und "Mahámátar" erstmals bei einem Tavener-Konzert 2013 aufgeführt hatten, informierte ich John, dass Hyperion Records an einer Aufnahme beider Werke interessiert sei. Obwohl ihn diese Nachricht zunächst überraschte, nahm er die Möglichkeit dankbar an, obwohl seine angeschlagene Gesundheit seine Stimmung beeinflusste. Erst nach einiger Zeit fand er wieder zu seiner kreativen Arbeit zurück. Die entstandene Einspielung belegt eindrucksvoll die Ausdruckskraft und Schönheit seiner späten Kompositionen und zeigt zugleich, wie er neue musikalische Wege beschritt.

Von der Entscheidung, die Werke in Manchester aufzunehmen, bis zur tatsächlichen Umsetzung verging geraume Zeit, nicht zuletzt wegen Johns Tod. Um das Album zu vervollständigen, mussten weitere Stücke ausgewählt werden. Letztlich konnten wir auch "Preces and Responses", "No longer mourn for me" sowie "Popule meus" aufnehmen. Die Zusammenstellung der beteiligten Musiker erwies sich als anspruchsvoll, doch schließlich gelang es uns, das Projekt zu Johns Andenken zu vollenden.

Die "Preces and Responses" gehörten zu Johns letzten vollendeten Kompositionen und wurden erstmals ein halbes Jahr nach seinem Tod präsentiert. Das Werk, das auf lateinischen Gebeten basiert, zeugt von Johns Vielseitigkeit und seiner Offenheit gegenüber Einflüssen anderer Religionen und Kulturen. Trotz Selbstzweifeln bezüglich Qualität und Zugänglichkeit dieser späten Werke schuf er ein Stück von tiefer künstlerischer Sensibilität.

"The Death of Ivan Ilyich" stellte für John eine besondere Komposition dar, inspiriert von Tolstois Erzählung. Die intensive Zusammenarbeit daran brachte uns nach vorherigen Differenzen wieder näher. Die Aufführung beim Manchester International Festival war ein bewegender Höhepunkt unserer gemeinsamen musikalischen Laufbahn.

Mit "Mahámátar" schuf John ein Mantra, das östliche und westliche musikalische Elemente vereint. Die eindrucksvolle Aufführung mit verschiedenen Sängern und Orchester bleibt als besonderer Moment in Erinnerung. Sie verdeutlichte Johns außergewöhnliche musikalische Begabung und berührte uns alle zutiefst.

Die Arbeit an "Popule meus" war durch viele persönliche Erlebnisse mit John geprägt. Dieses meditativ-spirituelle Werk ist seiner Frau gewidmet, die ihn während seiner Krankheit unterstützte. Anfangs war ich unsicher, doch bald entwickelte ich eine tiefe Beziehung zu diesem Stück und war stolz, es interpretieren zu dürfen.

Den Abschluss des musikalischen Zyklus bildet "No longer mourn for me". Die Aufführung dieses Werks nach Johns Tod war anspruchsvoll, aber auch ein würdevoller, bewegender Abschluss. Es war mir eine große Ehre, Johns musikalisches Vermächtnis auf diese Weise weiterzugeben und zu ehren.