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Die Fachliteratur ist sich einig: Die h-Moll-Sonate gilt als Liszts wichtigstes Klavierwerk, möglicherweise sogar als sein Meisterwerk. Charakteristisch für diese Komposition ist der klare Verzicht auf programmatische oder außermusikalische Elemente. Dennoch haben einige Experten, darunter Alfred Brendel, eine mögliche Verbindung zu Goethes Faust vermutet. Brendel erwähnte auch eine religiöse Dimension, die auf dem "Kreuz-Motiv" im Grandioso-Thema basieren könnte, widersprach jedoch in seinen Analysen der Idee eines religiösen Hintergrunds. Für eine weniger technische Betrachtung empfiehlt er seinen Aufsatz in "Music Sounded Out".
Ohne auf spezifische Fachliteratur einzugehen, lässt sich die Struktur als ein einziger ununterbrochener Satz beschreiben. Dieser beinhaltet einen langsamen Mittelteil und ein Scherzo-artiges Fugato, das als klassische Durchführung innerhalb eines großen Sonatensatzes dient. Schuberts "Wanderer-Fantasie" beeinflusste Liszt bei der Komposition, wobei er eine einheitlichere dramatische Form anstrebte. Nach früheren umfangreichen Klavierwerken wie dem Großen Konzertsolo sowie Scherzo und Marsch stellt die Sonate seinen bedeutendsten Beitrag zu dieser Form seit Beethoven und Schubert dar und blieb sein größter Erfolg in diesem Bestreben.
Zu Liszts herausragendsten Werken zählen sowohl die Faust-Sinfonie als auch die h-Moll-Sonate. Die gesamte Sonate wurde von Liszt in einer Version für zwei Klaviere festgehalten, während der zweite Satz der Faust-Sinfonie als Soloklavierstück unter dem Titel "Gretchen" erschien. Der Totentanz für Klavier und Orchester wurde häufig als sein bestes Werk in diesem Medium angesehen, wobei die faszinierende Soloklavierfassung selten aufgeführt wird.
Liszts Elegien bilden ein Paar: eine für Gräfin Moukhanoff und eine weitere als Dankeschön an Lina Ramann. Beide stehen in As-Dur im 3/4-Takt und folgen schlichten, melancholischen Melodien, die zu leidenschaftlichen Höhepunkten führen, bevor sie in hohen As-Dur-Akkorden ausklingen.
Die Konsolationen gehören zu Liszts populären Werken, besonders wegen ihrer zugänglichen Technik. Obwohl sie selten als vollständiger Zyklus dargeboten werden, lohnt es sich, die endgültige Fassung im Zusammenhang zu hören. Der gesamte Zyklus ist von Zurückhaltung geprägt, wobei das dritte Stück als wahres Meisterwerk gilt. Die Sonate widmete Liszt Schumann als Dank für dessen Fantasie op. 17, die Clara Schumann später aus Bosheit aus ihren Veröffentlichungen entfernte.