Album insights
Bei dieser Aufnahme steht nicht der typische Jazz im Vordergrund, da sämtliche Stücke bis ins Detail durchkomponiert sind, auch wenn sie einen improvisierten Charakter vermitteln. Vielmehr zollt sie vier bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts Anerkennung, die Elemente des Jazz in ihre klassische Musik integriert haben. Das Zusammenspiel von Jazz und Konzertmusik eröffnet in diesem Kontext eine ganz besondere Hörerfahrung.
Friedrich Gulda verfolgte parallel eine klassische sowie eine jazzorientierte Musiklaufbahn. Seine "Übungsstücke", etwa "Play Piano Play", ermöglichen klassisch ausgebildeten Musikern den Zugang zur Jazzwelt. Keith Emerson, Teil von Emerson, Lake and Palmer, brachte Guldas "Prelude and Fugue" mit unerwarteten Improvisationen auf die Bühne. Der russische Komponist Nikolai Kapustin verband Jazz und Klassik in seinen Sonaten auf einzigartige Weise und erlangte damit internationale Aufmerksamkeit.
Alexis Weissenberg, ein außergewöhnlicher Pianist, schuf mit seinen innovativen Arrangements und Kompositionen eine eigene Klangwelt, geprägt von markanten Dissonanzen und anspruchsvoller Klaviertechnik. Seine Werke erfordern zwar Einsatz, bieten jedoch reichhaltige musikalische Erlebnisse. In "Mr. Nobody Plays Trenet" entfaltet sich eine Reise durch Tango, Charleston, Blues und Samba, wobei die individuelle Handschrift des "Mr. Nobody" in den originellen Bearbeitungen von Charles Trenet stets spürbar bleibt.
George Antheil, bekannt für seinen unkonventionellen Stil, überzeugt mit seinem eigenwilligen Ansatz. Besonders seine Jazz-Sonate beeindruckt durch die Verbindung von motorischer Energie und Durchsetzungsvermögen. Diese musikalische Collage lädt dazu ein, sich dem faszinierenden Hörerlebnis hinzugeben, anstatt sie analytisch zu zergliedern.