Album insights
Franz Liszt betrachtete Virtuosität als ein zentrales und unverzichtbares Element der Musik und nicht bloß als überflüssigen Zierrat. Besonders im frühen 19. Jahrhundert zog Nicolò Paganini das Publikum wie kein anderer in seinen Bann: Der groß gewachsene, hagere Geiger, der regungslos in dunkler Kleidung und mit langem Haar auf der Bühne stand, faszinierte die Zuhörer mit seiner Darbietung. Er galt gleichermaßen als Künstler, Draufgänger und als der herausragendste Geiger seiner Zeit. Giacomo Meyerbeer bemerkte dazu, Paganinis Kunst beginne dort, wo menschliches Begreifen ende.
Als gewiefter Geschäftsmann ließ Paganini Gerüchte über einen Teufelspakt unbeantwortet und führte seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten vielmehr auf einen schützenden Engel zurück. Unbestritten revolutionierte er mit seiner Virtuosität und seinem kompositorischen Schaffen das Violinspiel und wurde zum Vorbild für spätere Komponisten, die die technische Brillanz als Grundlage der klassischen Musiktradition weiterführten.
Erst mit 45 Jahren betrat Paganini Bühnen außerhalb Italiens, und nach nur weiteren neun Jahren zog er sich endgültig vom Konzertleben zurück. Seine 24 Capricci für Violine solo, op. 1, demonstrieren eindrucksvoll seine Genialität und prägten Komponisten wie Schumann, Liszt, Berlioz, Chopin und Brahms nachhaltig.
Die Capricci – von arpeggierten Läufen in E-Dur bis zu virtuosen Effekten in Stücken wie „La chasse“ in a-Moll – spiegeln Paganinis technische Meisterschaft und die Komplexität seines Spiels wider. Jedes dieser Werke stellt eine große Herausforderung für Violinisten dar und bleibt für Liebhaber klassischer Musik ein wertvoller Schatz.