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Brahms: Late Piano Works, Op. 116, 117 & 118

Brahms: Late Piano Works, Op. 116, 117 & 118

Garrick Ohlsson

Dauer 72 Min

Künstler:innen


Album insights

Brahms gilt häufig als ein Komponist, dessen Instrumentalwerke ihre außermusikalischen Ursprünge verschleiern. In seinen frühen Schaffensjahren zeigte sich jedoch eine Offenheit gegenüber literarischen Einflüssen, besonders in den Klaviersonaten aus den Jahren 1852 und 1853, die auf literarische Vorlagen anspielten. Während dieser Schaffensperiode komponierte Brahms zudem vier Klavierstücke unter dem Titel "Balladen".

Im Oktober 1853 entstand die Dritte Klaviersonate in f-Moll, die als Höhepunkt seiner frühen Sonatenkompositionen angesehen wird. Mit dieser Sonate verfolgte Brahms einen neuartigen Ansatz und erweiterte das Genre durch nahezu sinfonische Dimensionen. Der Kopfsatz erinnert mit seiner Atmosphäre an einen Trauermarsch; durch motivisch miteinander verwobene Rhythmen und Themen entfaltet sich der musikalische Verlauf allmählich. Poetische Züge und klangliche Bildhaftigkeit treten im langsamen Satz wie auch im "Rückblick" hervor, während der vierte Satz, überschrieben mit "Andante molto", düstere Klangfarben und kämpferische Tonarten miteinander verbindet.

Die Balladen zeigen ebenfalls starke poetische Bezüge; so nimmt die erste explizit Bezug auf die schottische Ballade "Edward". Die Stücke beeindrucken durch ihre Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten und Intensität: Nr. 3 erschafft eine dunkle Grundstimmung mit kunstvoll ausgearbeiteten Melodien, während Nr. 4 Brahms' charakteristischen Stil aufgreift und eine feine Entwicklung bis zu einem heiteren Abschluss vollzieht. In diesen Werken spiegelt sich nicht nur Brahms' kompositorische Meisterschaft wider, sondern auch seine enge Beziehung zu literarischen und poetischen Quellen.