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Charles Tomlinson Griffes: Piano Music

Charles Tomlinson Griffes: Piano Music

Garrick Ohlsson

Dauer 80 Min

Künstler:innen


Album insights

Rebecca Clarke und Frank Bridge schufen einige der ausdrucksstärksten und persönlichsten Kammermusikwerke ihrer Epoche. Beide Komponisten waren Zeitgenossen, die durch die Erfahrung von Kriegszeiten geprägt wurden. Clarke, die als Bratschistin und Komponistin in den 1920er- und 1930er-Jahren Karriere machte, verbrachte ihre Jugend mit einem strengen, aber musikbegeisterten Vater und emigrierte während des Ersten Weltkriegs in die USA. Nach dem Wechsel zur Bratsche auf Anraten von Stanford wurde sie Mitglied des Queen’s Hall Orchestra und etablierte sich rasch als gefragte Musikerin, die mit vielen berühmten Künstlern zusammenarbeitete.

Frank Bridge, geboren 1879 als Sohn eines Lithografen, zeigte schon früh sein musikalisches Talent. Als Kammer- und Orchestermusiker erlangte er bereits einen Namen, gewann Preise bei angesehenen Wettbewerben und wurde mit Werken wie „The Sea“ bekannt, das 1912 unter Henry Wood uraufgeführt wurde. Trotz der Belastung als Musiker und Komponist entstanden zahlreiche Werke für verschiedene Instrumente.

Die Musik von Clarke und Bridge verbindet Elemente englischer wie französischer Tradition und zeichnet sich durch einen originellen Stil und facettenreiche Klangfarben aus. Clarkes Bratschensonate gilt mittlerweile als ein zentrales Werk der englischen Kammermusik des frühen 20. Jahrhunderts. Ihre Kompositionen sowie die von Bridge erhielten durch die Unterstützung von Mäzeninnen wie Elizabeth Coolidge Anerkennung und wurden bedeutend aufgeführt. Bridges Cellosonate, die von den Eindrücken des Krieges beeinflusst ist, verschaffte ihm internationale Beachtung.

Obwohl Clarke und Bridge nicht direkt der englischen Volksliedschule zuzurechnen sind, griffen sie gelegentlich auf volkstümliche Motive zurück und schätzten die Rolle von Ralph Vaughan Williams für diese Bewegung. Vaughan Williams selbst trug mit der Integration von Volksliedern in seine Kompositionen und der Pflege traditioneller Melodien maßgeblich zur Entwicklung der englischen Musiklandschaft bei. Werke wie Clarkes Trio und Bridges Kompositionen bereicherten das Repertoire und trugen zur künstlerischen Vielfalt im Bereich der Kammermusik bei.