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Joseph Haydn verbrachte nahezu dreißig Jahre im Dienst der bedeutenden ungarischen Magnatenfamilie Esterházy und entwickelte dabei eine der einflussreichsten künstlerischen Beziehungen der Musikgeschichte. Die Familie residierte in Eisenstadt, unweit von Wien, wo Prinz Paul Anton ein Orchester gründete und Opernaufführungen initiierte. 1761 wurde Haydn als Vizekapellmeister eingestellt und später zum Ersten Kapellmeister befördert.
Prinz Nikolaus, berühmt als „Der Herrliche“, ließ sich vom Glanz von Versailles inspirieren und errichtete das prunkvolle Schloss Esterháza am Neusiedlersee. Haydn folgte dem Fürsten dorthin und fand dort ein lebendiges musikalisches Umfeld vor, in dem er als Komponist, Orchesterleiter und Arrangeur tätig war. Schloss Eszterháza entwickelte sich zu einem bedeutenden europäischen Zentrum für Musik und Kultur.
Obwohl Haydn zwanzig Jahre lang eng an die Esterházys gebunden blieb, begann er mit der Zeit, die Abgeschiedenheit von Eszterháza als Einschränkung zu empfinden. Seine wachsende Tätigkeit für externe Auftraggeber führte zu einer gewissen Unzufriedenheit.
Die Symphonien Nr. 73 bis 75 verdeutlichen Haydns schöpferische Vielfalt und bieten außergewöhnliche musikalische Erfahrungen. Besonders die Verbindung dieser Werke zu Fürst Nikolaus und zu England verleiht ihnen einen besonderen Stellenwert. Immer wieder überraschte Haydn mit unerwarteten kompositorischen Wendungen, die seine Musik unverwechselbar machen.