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Chopin: Preludes & Impromptus

Chopin: Preludes & Impromptus

Garrick Ohlsson

Dauer 72 Min

Künstler:innen


Album insights

Wenige musikalische Kostbarkeiten, auch kleineren Ausmaßes, entstanden vermutlich aus einem Streit mit Verlegern, doch Strauss' Drei Lieder der Ophelia können diesen besonderen Ursprung für sich beanspruchen. Die Erzählung ist untrennbar mit seiner langen Schaffenspause im Liedbereich von 1906 bis 1918 verknüpft und bietet zumindest teilweise eine Erklärung dafür; in diesem Zeitraum widmete sich Strauss intensiv seinen Bühnenwerken wie Elektra, Der Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos und Die Frau ohne Schatten. Parallel dazu setzte er sich mit großem Eifer für die Rechte der Komponisten ein, besonders für seine eigenen.

Komponisten des 19. Jahrhunderts mussten bei Veröffentlichungen nahezu sämtliche Rechte abtreten, was Strauss mit zunehmendem Erfolg immer mehr verstimmte. Gemeinsam mit Kollegen gründete er 1898 die Genossenschaft deutscher Tonsetzer zum Schutz der Komponistenrechte. Als Gegenreaktion versuchten die Verleger, darunter Bote & Bock, ihre Interessen durch einen konkurrierenden Verband zu wahren. Diese Verleger hatten bereits die Sinfonia Domestica und die Lieder Opus 56 nach Rechteübertragung durch Strauss veröffentlicht. Eine vertragliche Bestimmung erlaubte es Bote & Bock, Ansprüche auf seine künftigen Lieder zu erheben – ein Fehltritt seitens Strauss.

Angesichts rechtlicher Bedrohungen zögerte Strauss, neue Werke zu schaffen und versuchte zunächst, die Angelegenheit mit dem satirischen Zyklus Krämerspiegel zu bewältigen. Schließlich komponierte er jedoch die drei Ophelia-Lieder als Antwort auf den ausgeübten Druck und veröffentlichte sie als Opus 67. Diese Lieder stellten seine Reaktion auf die Auseinandersetzung mit den Verlegern dar, wobei er hoffte, dass sie als geschickter strategischer Zug angesehen würden. Anne Schwanewilms interpretiert diese Lieder mit beeindruckender darstellerischer und stimmlicher Leistung. Der zweite Teil der Strauss-Liedersammlung zeigt ihr dramatisches Können auf eindrucksvolle Weise.

Die Auswahl im zweiten Band beginnt mit Opus 10 und reicht bis zu den Ophelia-Liedern, wobei auch weniger bekannte Stücke wie das leidenschaftliche O wärst du mein!, die bezaubernden Miniaturen Weißer Jasmin und Wiegenliedchen sowie die elsässischen Volkslieder und die Blindenklage enthalten sind.