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Dimitar Nenov: Piano Concerto & Ballade No. 2

Dimitar Nenov: Piano Concerto & Ballade No. 2

Ivo Varbanov, Royal Scottish National Orchestra, Emil Tabakov

Dauer 65 Min

Album insights

Das MultiPiano Ensemble widmet sich auf seinem aktuellen Album der Begegnung verschiedener Generationen und überschreitet dabei sowohl zeitliche als auch kulturelle Grenzen. Im Mittelpunkt stehen mehrhändige Klavierwerke des frühen 19. Jahrhunderts, die eindrucksvoll zeigen, wie sich Musiker der Vergangenheit mit heutigen Interpreten verbinden lassen. Die einzelnen Kompositionen des Albums spiegeln die Verschmelzung kreativer Persönlichkeiten wider und laden zu einer musikalischen Entdeckungsreise ein – zumal vier Werke erstmals aufgenommen wurden.

Im Jahr 1833 komponierten Felix Mendelssohn und Ignaz Moscheles gemeinsam die Fantasie & Variationen über ein Thema von Weber auf Anregung eines Benefizkonzerts am englischen Königshof. Beide Pianisten erhielten die Aufgabe, ein Werk für zwei Klaviere und Orchester zu schaffen, das auf Webers „Marche bohémienne“ basiert. Trotz begrenzter Vorbereitung überzeugte die Uraufführung so sehr, dass später eine erweiterte Fassung entstand.

Nachdem das Originalmanuskript verloren gegangen war, fertigte Moscheles Jahre später eine abweichende Version an. Das verschollene Autograph wurde schließlich in St. Petersburg wiedergefunden und als MWV O9 in Mendelssohns Werkverzeichnis aufgenommen. Dieses außergewöhnliche Werk vereint den Stil beider Komponisten und repräsentiert zugleich Mendelssohns künstlerische Reife.

Das „Grand Duo“ op. 115, das Moscheles ursprünglich für zwei Klaviere zu acht Händen schuf, orientiert sich an französischen und deutschen Barockelementen. Es besteht aus einem Präludium, einer groß angelegten Fuge, Choralsätzen mit Variationen und einer virtuosen Sicilienne als Abschluss. Obwohl das Stück kaum Beachtung fand und beinahe vergessen wurde, erhielt es durch eine Orchesterbearbeitung von Tomer Lev und Aryeh Levanon neue Aufmerksamkeit.

Franz Liszt, eine herausragende Figur des 19. Jahrhunderts, fertigte zahlreiche Bearbeitungen und Transkriptionen an, darunter die anspruchsvolle Bearbeitung von Schuberts „Wanderer-Fantasie“ für Klavier und Orchester. Die technischen Herausforderungen führten Liszt zu einer Neuinterpretation, um die Vielschichtigkeit des Originals zu bewahren. Alexander Tamir brachte schließlich eine Fassung für zwei Klaviere und Orchester hervor, die Liszts Virtuosität mit Schuberts Klangsprache vereint.

Den Abschluss bilden zwei Grandes Marches von Schubert, arrangiert von Ernst Pauer für acht Hände an zwei Klavieren. Diese Bearbeitungen unterstreichen Schuberts Vielseitigkeit und zeigen die unterschiedlichen Facetten seines musikalischen Schaffens.