Album insights
Obwohl Liszt im Bereich der Klaviermusik weniger Werke hinterließ als im Opernschaffen, weisen seine Kompositionen, Bearbeitungen und Transkriptionen eine vergleichbare Struktur auf. Diese Sammlung enthält sämtliche Werke dieses Genres von Liszt, soweit dies nach aktuellem Forschungsstand eindeutig möglich ist.
Im 19. Jahrhundert waren die umfangreichen Theaterpartituren so dominant, dass sie sowohl das Publikum als auch die Stücke selbst in den Hintergrund drängten. Werke wie Peer Gynt von Ibsen mit Griegs Musik werden heute selten vollständig präsentiert. Liszt griff zahlreiche dieser Bühnenstücke für den Konzertsaal auf und verwandelte sie in ansprechende Klavierstücke.
Die Klavierbearbeitung des Türkenmarschs aus Den Ruinen von Athen wurde lange Zeit kaum beachtet, doch Liszts Version ragt besonders hervor. Mit dem Capriccio alla turca demonstrierte Liszt seine Brillanz und künstlerische Ausdrucksstärke. Außerdem komponierte er eine Fantasie für Klavier und Orchester, welche später umfassend überarbeitet wurde.
Liszts Beiträge zur Bühnenmusik beschränken sich auf zwei Werke: Zum einen die Ouvertüre mit Melodram 'Vor hundert Jahren', zum anderen eine Fassung von Herders Prometheus. Später adaptierte Liszt die sinfonische Dichtung Prometheus und ergänzte sie um poetische Texte, sodass die Musik über eine Stunde hinweg entfaltet werden konnte.
Auch Werke des dänischen Komponisten Edouard Lassen, der als Kapellmeister in Weimar wirkte, wurden von Liszt bearbeitet. Zusätzlich arrangierte Liszt Lieder von Lassen für Klavier. Lassen, geprägt durch den Einfluss von Liszt und Wagner, war maßgeblich an kammermusikalischen Fassungen von Liszts Kompositionen beteiligt.
Das Sinfonische Intermezzo ist ein monumentales Orchesterwerk Liszts, das sich durch weitläufige Melodien und einen würdevollen, an Parsifal erinnernden Schluss auszeichnet. Liszt griff zudem auf musikalische Motive aus Lassens Die Nibelungen zurück und erweiterte sie in seiner eigenen Bearbeitung.
Mehrere bedeutende Komponisten, darunter auch Lassen, haben Goethes Faust vertont. Lassens Vertonung umfasst 64 einzelne Stücke, darunter die 'Osterhymne' und das Hoffest, die Liszt kunstvoll bearbeitet und weiterentwickelt hat.