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Schumann: Davidsbündlertänze, Humoreske & Blumenstück

Schumann: Davidsbündlertänze, Humoreske & Blumenstück

Luca Buratto

Dauer 65 Min

Künstler:innen


Album insights

Köln brachte in den letzten zwei Jahrzehnten zwei herausragende Komponisten hervor, die sich jedoch kaum ähnlicher sein könnten. Während Jacques Offenbach, auch als Jakob Levy Eberst (1819–1880) bekannt, mit seinen spritzigen Operetten das Pariser Publikum verzauberte, vertrat Max Bruch (1838–1920) die deutsche Musikkultur und wurde trotz seines reichen melodischen Repertoires und einer unverwechselbaren Handschrift häufig als zurückhaltend wahrgenommen. Viele schätzen Bruchs Werk, insbesondere das Violinkonzert Nr. 1 in g-Moll, das einen höheren Bekanntheitsgrad erreicht hat als seine Sinfonien und Kammermusik.

Jack Liebecks Interpretationen von Bruchs Violinkompositionen, darunter die Schottische Fantasie und das Violinkonzert Nr. 3 in d-Moll, regen zur Auseinandersetzung mit Bruchs weniger präsenten Stücken an. Kritische Stimmen, die bezweifeln, ob das dritte Konzert sich von den vorausgegangenen unterscheidet, erweisen sich als unbegründet, da dieses Werk sowohl durch seine ausgeprägte Struktur als auch durch eine ausgedehntere Spieldauer überzeugt.

Bruch pflegte einen engen Kontakt zu den Violinisten Joseph Joachim und Pablo de Sarasate, wobei Joachim ihn maßgeblich bei der Konzeption des dritten Violinkonzerts unterstützte, das eine breite Instrumentierung aufweist.

Der Auftakt des Werks ist ein kraftvolles Allegro, es folgt ein emotionales Adagio in B-Dur und ein lebhaftes Rondo bildet den Abschluss. Diese Sätze unterstreichen Bruchs Vielseitigkeit, sein Gespür für Melodik und die enge Kooperation mit Joachim. Die Schottische Fantasie für Violine und Orchester, inspiriert von schottischen Volksweisen, offenbart Bruchs Faszination für Schottland, das er allerdings nie besucht hat.

Die Fantasie verbindet ein romantisches Grave, ein elegantes Adagio cantabile und ein temperamentvolles Allegro guerriero, das durch schottische Motive und lyrische Abschnitte besticht. Das Werk endet mit einem mitreißenden Schluss, der das Publikum begeistert zurücklässt.

Bruchs Schottische Fantasie wurde unter seiner Leitung von Joachim und Sarasate in London und Liverpool präsentiert, wobei wechselnde Titel die stilistische Vielfalt und den kreativen Freiraum der Komposition betonten. Trotz Meinungsverschiedenheiten mit Verlegern und Geigern setzte Bruch seine künstlerischen Vorstellungen durch und hinterließ Werke, die bis heute große Anerkennung genießen.