Album insights
Franz Xaver Scharwenka, der in Samter bei Posen (heute Poznań) zur Welt kam, entwickelte schon in jungen Jahren zusammen mit seinem Bruder Philipp besonderes musikalisches Gespür. Nach dem Umzug seiner Familie im Jahr 1865 nach Berlin machte er an der von Theodor Kullak gegründeten Neuen Akademie der Tonkunst rasch musikalische Fortschritte. Neben seiner Karriere als Pianist und Komponist widmete sich Scharwenka auch erfolgreich dem Unterrichten.
Nach zahlreichen Ehrungen beendete der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 seine internationale Laufbahn als Pianist. Bekannt ist er vor allem für seine Klavierkonzerte und Solo-Klavierwerke, doch komponierte er auch eine Symphonie sowie die erfolgreiche Oper Mataswintha. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Berlin zurückgezogen und verstarb dort 1924 hoch angesehen.
Zu seinen ersten Werken zählen das Klaviertrio in fis-Moll, op. 1, und die Violinsonate in d-Moll, op. 2, wobei Letztere bereits eine deutliche stilistische Weiterentwicklung und ein wachsendes Selbstbewusstsein verrät. In seiner produktivsten Phase zwischen 1876 und 1878 entstanden das Klavierquartett op. 37 und das zweite Klaviertrio, op. 45. Die Cellosonate in e-Moll, op. 46a, folgte etwa neun Jahre später und ist geprägt von gefühlvoller Melodik sowie einem tiefen romantischen Ausdruck. Auch die Serenade für Violine und Klavier, op. 70, spiegelt Scharwenkas lyrische und ausdrucksvolle Seite wider. Diese Werke sind charakterisiert durch ihre energiegeladene, melodiöse und rhythmisch kraftvolle Sprache, für die Scharwenka als Komponist geschätzt wurde.