Album insights
William Sterndale Bennett (1816–1875) entstammte einer musikalisch geprägten Familie. Schon sein Großvater John Bennett (1754–1837) war als professioneller Kirchensänger in Cambridge tätig. Auch sein Vater, Roberts Bennett, widmete sich der Musik. Seinen Vornamen erhielt William nach William Sterndale, der Verse für Lieder von Roberts Bennett schrieb. Nach dem frühen Verlust seiner Eltern übernahmen die Großeltern in Cambridge seine Erziehung und förderten seine musikalische Ausbildung.
Bereits als Kind sang Bennett im King’s College Chapel Choir und begann zwei Jahre später an der Royal Academy of Music in London ein Studium der Geige und des Klaviers, später auch der Komposition. Im Alter von zehn Jahren wurde er an dieser Akademie aufgenommen und entwickelte sich rasch zu einem herausragenden Klaviersolisten.
Bennett bewunderte Mozart und orientierte sich an der Londoner Klavierschule. Sein erstes Klavierkonzert in d-Moll, das 1832 entstand, beeindruckte mit ausgefeilter Form und wies deutliche Einflüsse Mozarts auf. Auch in seiner zweiten Symphonie und weiteren Werken griff er charakteristische Tonarten und Stilmittel geschickt auf. Der gelungene Einsatz neapolitanischer und dramatischer Elemente verlieh seiner Musik Originalität.
Sein zweites Klavierkonzert in Es-Dur, op. 4, zeugt von zunehmender Selbstsicherheit und größerer thematischer Vielfalt. Die gesteigerten technischen Anforderungen begeisterten das Publikum. Das dritte Klavierkonzert in c-Moll erlangte in London und Leipzig große Anerkennung und wurde mehrfach mit positiver Resonanz aufgeführt.
In Bennetts drittem Klavierkonzert zeigte sich seine kompositorische Weiterentwicklung, insbesondere die feine Balance zwischen den Einflüssen von Mozart und Bach. Durch innovative Führung des Klaviers in der Dominante und eine durchdachte Durchführung überraschte der Komponist. Der romantische Stil fand im Finale und der lyrischen Romanze seinen Höhepunkt und rief beim Publikum große Begeisterung hervor.
Das vitale Zusammenspiel von Solist und Orchester, besonders im dritten Konzert, belegt, wie Bennett den Traditionen seiner Zeit mit neuen Impulsen begegnete. Seine Fähigkeit zu innovativen Strukturen zeigt sich in der Leichtigkeit und Raffinesse seiner Werke, die die Zuhörer nachhaltig beeindruckten.