Album insights
Im Verlauf des mittleren bis späten Barocks kam es bei den Holzblasinstrumenten zu tiefgreifenden Veränderungen. Die Blockflöte verlor an Bedeutung und wurde durch die Querflöte zunehmend ersetzt. Komponisten wie Telemann, Bach, Leclair und Blavet nutzten die neuen klanglichen Möglichkeiten der Flöte und erforschten deren Ausdruckskraft in ihren Kompositionen. Während die Querflöte im Opernorchester allmählich eine wichtigere Rolle einnahm, blieb die Blockflöte vor allem für besondere Klangeffekte erhalten. In Bachs Weimarer Kantaten dominierte zunächst noch die Blockflöte, doch nach 1725 entstanden kaum noch Werke, die explizit für dieses Instrument geschrieben wurden. Zu den letzten bedeutenden Beiträgen für die Blockflöte zählen Händels Sonaten.
Die Zuschreibung der Sonate in Es-Dur, BWV1031, zu Bach ist bis heute nicht abschließend geklärt. Dieses Werk, das vermutlich gemeinsam mit seinem Sohn entstand, überzeugt dennoch durch musikalische Qualität und Ausdrucksstärke. Die Sonate in g-Moll, BWV1020, zeigt galante Elemente, die für Flötensonaten jener Epoche typisch sind. Mit einer Fülle an Substanz beeindruckt die Sonate in C-Dur, BWV1033. In der e-Moll-Sonate, BWV1034, die vermutlich als erste Flötensonate Bachs angesehen werden kann, treten italienische Einflüsse zutage. Charakteristische Merkmale von Bachs spätem Stil sind in der E-Dur-Sonate, BWV1035, zu erkennen, die während eines Aufenthalts in Berlin entstand.
Besonders hervorzuheben sind die h-Moll-Sonate, BWV1030, sowie die Orchestersuite in derselben Tonart, die zu den bedeutendsten Werken Bachs für Querflöte zählen. Sowohl Struktur als auch Komplexität dieser Kompositionen zeugen von großer Vielfalt und Einfallsreichtum.