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Louis Spohr, auch unter dem Taufnamen Ludewig bekannt, zählte neben Niccolò Paganini zu den größten Geigenvirtuosen seiner Epoche. Der am 5. April 1784 in Braunschweig geborene und am 22. Oktober 1859 in Cassel verstorbene Künstler war nicht nur ein gefeierter Violinist, sondern auch ein bedeutender Komponist, Dirigent und Gesangspädagoge. Nach dem Ableben von Carl Maria von Weber und Ludwig van Beethoven galt er bis zur Mitte der 1840er Jahre als der wichtigste lebende deutsche Tonschöpfer. Als ältestes Kind des Medizinalrates Karl Heinrich Spohr und seiner Gattin Ernestine Henke offenbarte sich sein musikalisches Talent bereits im frühen Kindesalter. Mit zwölf Jahren wurde er zur musikalischen Ausbildung nach Braunschweig geschickt, wo er Violinunterricht bei Gottfried Kunisch und später Charles Louis Maucourt erhielt. Seine Kenntnisse in Harmonielehre und Kontrapunkt verdankte er größtenteils seinem eigenen Fleiß und Talent, da er nur kurzzeitig vom Organisten Carl August Hartung unterrichtet wurde. Im Januar 1822 trat Spohr seine Stelle als Hofkapellmeister in Kassel an, wo er ein jährliches Gehalt von zweitausend Talern unter Kurfürst Wilhelm II. bezog. Dank seiner intensiven Orchesterarbeit verwandelte er die Kasseler Hofkapelle in kürzester Zeit in ein europäisches Spitzenorchester. Dieses als "Buntes Orchester" bekannte Ensemble bestand aus Militärmusikern in farbenprächtigen Uniformen sowie hervorragenden zivilen Musikern, die Spohr persönlich verpflichtet hatte. Die Jahre 1822 bis 1832 gelten als Glanzzeit der Kasseler Opernbühne. Während dieser Periode brachte Spohr 40 neue Opern zur Aufführung, darunter bedeutende Erstaufführungen wie Webers "Freischütz" (1822) und Rossinis "Wilhelm Tell" (1831). Seine umfassende Tätigkeit als Komponist, Violinvirtuose, Dirigent und Organisator von Musikfesten sicherte ihm einen herausragenden Platz in der deutschen Musikgeschichte.