Album insights
Entgegen der üblichen Konventionen bei Beethoven-Klaviersonatensammlungen entschied ich mich für eine andere Anordnung, um neue Zusammenhänge zu erschaffen. Ich glaube, dass viele Hörer ein Album noch als Konzertprogramm wahrnehmen und nicht nur einzelne Stücke schätzen. Die stillen Momente zwischen den Kompositionen können genauso ausdrucksvoll sein wie die Musikstücke selbst.
Die Klaviersonate Nr. 11 in B-Dur, Opus 22, präsentiert im ersten Satz eine Vielfalt an musikalischem Material mit außergewöhnlichem Potenzial, darunter synkopierte Terzen im Unisono und fließende Tremoli. Beethoven betrachtete dieses Werk mit besonderem Stolz, bezeichnete es als "Grande Sonate" und war überzeugt, dass es erfolgreicher werden würde als seine anderen Kompositionen.
Wie Matthias anmerkte, ist diese Sonate trotz ihrer Qualitäten aus dem gängigen Repertoire verschwunden. Der zweite Satz im 9/8-Takt, gekennzeichnet durch Adagio con molta espressione, besticht durch seine kantable Melodieführung über sanften Akkordwiederholungen. Das anschließende Minuetto zeigt eine verspielte Eleganz mit markanten Trillern, während das Trio Anklänge an Schumanns Humoreske aufweist.
Der Schlusssatz, eines jener Rondos von Beethoven, verlangt sowohl technische Brillanz als auch kreative Vorstellungskraft. Das Thema, dem Czerny besondere Gefühlstiefe zuschrieb, greift Elemente des ersten Satzes wieder auf. Die Es-Dur-Sonate op. 31 Nr. 3 markiert den Übergang zu Beethovens mittlerer Schaffensphase und vermittelt eine "heroische" Atmosphäre.
Das als Allegretto vivace bezeichnete Scherzo dieser Sonate erfordert Präzision und humorvolles Spiel. Vor dem Finale platzierte Beethoven ein anmutiges Menuett, gefolgt vom Schlusssatz mit der Bezeichnung Presto con fuoco, der auch als "Die Jagd" bekannt ist. Dieser Satz strahlt Energie aus und trotzt mit unerschütterlichem Optimismus allen Widrigkeiten.
Meine Begeisterung für die A-Dur-Sonate op. 101 begann in jungen Jahren, als ich sie für mein Abschlusskonzert einstudierte. Dieselbe Sonate wurde auch bei einem Musikwettbewerb in Cleveland aufgeführt. Beethoven widmete dieses Werk seiner bevorzugten Pianistin und Schülerin Dorothea von Ertmann, zu der er eine von tiefem Respekt und Bewunderung geprägte Beziehung pflegte.
1816, das Entstehungsjahr der Sonate op. 101, war für Beethoven eine wenig produktive Zeit, überschattet vom Sorgerechtsstreit um seinen Neffen Karl. Dennoch schuf er diese Sonate als Teil einer Werkreihe, die sich durch künstlerische Klarheit und reine Konzeption auszeichnet. Unter jungen Pianisten sorgte die Frage nach der richtigen Fingersatztechnik stets für Diskussionen.