Zu den Inhalten springen
Liszt: Complete Piano Music 50 – Liszt at the Opera V

Liszt: Complete Piano Music 50 – Liszt at the Opera V

Leslie Howard

Dauer 144 Min

Künstler:innen


Album insights

Im ausgehenden 18. Jahrhundert erfreute sich in Wien die Gattung, die wir heute als "Klaviertrio" kennen, großer Beliebtheit. Das klassische Klaviertrio hatte sich zu dieser Zeit aus der Tradition der "begleiteten" Klaviersonate entwickelt. Joseph Haydn, der mit seinen etwa 40 Klaviertrios diese Kammermusikgattung nachhaltig prägte, schuf bedeutende Werke in diesem Genre. Die Violoncello- und Violinstimmen übernahmen bei Haydn häufig unterstützende Funktionen für das Klavier. Mozart hingegen verlieh dem Klaviertrio einen neuen Charakter, wobei er dem Klavier eine prominente Rolle zuwies und eine neuartige Beziehung zwischen Tasteninstrument und Streichern etablierte.

In den 1780er Jahren verfasste Mozart ein Klaviertrio vermutlich ohne konkreten Auftrag, jedoch mit der Absicht, dem Violoncello eine expressive Stimme zu verleihen. 1786 vollendete Mozart sein Klaviertrio in G-Dur (KV 496), eine Zeit, die als Hochphase seines künstlerischen Schaffens gilt. Seine Kompositionen unterschieden sich deutlich von den gängigen Sonaten dieser Epoche, indem sie Violine und Violoncello mehr Eigenständigkeit gewährten. Dennoch behielt das Klavier seinen virtuosen Charakter, beinahe konzertant in seiner Ausdrucksweise.

Wien blickte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf eine reiche musikalische Tradition zurück und war neben anderen europäischen Metropolen ein bedeutendes Zentrum des Musiklebens. Das "Clavier", womit zunächst das Clavichord und später das Hammerklavier gemeint war, etablierte sich als bevorzugtes Instrument der bürgerlichen Gesellschaft. Um 1800 verschwand der Generalbass aus der musikalischen Praxis.

Die Entstehung bedeutender Klaviertrios, wie jener von Schubert, die von vielen als Höhepunkt der gesamten Klaviertrioliteratur betrachtet werden, steht in engem Zusammenhang mit der Gründung eines der ersten professionellen Klaviertrios der Geschichte im Jahr 1827. Dieses Ensemble, bestehend aus Ignaz Schuppanzigh, Joseph Lincke und dem Pianisten Carl Maria von Bocklet, formierte sich im Todesjahr Beethovens und trug, trotz seiner kurzen Lebensdauer, wesentlich zur Entwicklung dieser Gattung bei.