Album insights
Dank der Umwandlung seines Vaters Abraham, eines Bankiers, zum protestantischen Glauben erhielt die Familie den Zusatz "Bartholdy". Obwohl Felix den erweiterten Namen nutzte, zogen Verleger und Publikum den einfacheren Namen 'Mendels Sohn' vor.
Der aus Hamburg stammende Komponist, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, genoss bereits vor Viktorias Herrschaft große Beliebtheit im viktorianischen England. Seine charmante Persönlichkeit, sein Eifer und Organisationstalent wurden dort sehr geschätzt. Seine Kompositionen unterschieden sich deutlich von den als zu modern empfundenen Werken seiner Zeitgenossen.
Mendelssohn Bartholdy stand in der Gunst der Königin Viktoria und ihres Gemahls. Bei ihren Zusammenkünften musizierte er für das königliche Paar und wurde als freundlicher und kluger Mensch beschrieben. Selbst wenn die Königsfamilie musizierte, bereitete dies dem Künstler Freude.
In ihren Aufzeichnungen beschrieb Königin Viktoria den deutschen Musiker als liebenswürdig und intelligent. Seine beeindruckenden Darbietungen für das Königspaar erschöpften ihn jedoch.
Während seines zweimonatigen Londoner Aufenthalts wurde der in Leipzig tätige Komponist erneut von der Monarchin empfangen und spielte mit ihr im Salon. Sie bewunderte seinen freundlichen Charakter und seinen scharfen Verstand.
Der musikalische Stil des 1847 verstorbenen Komponisten ließ sich schwer einordnen. Man bezeichnete ihn als klassischen Romantiker. Seine subtile Formbehandlung eröffnete neue Wege in der Musikwelt.
Philip Radcliffe hob Mendelssohns melodischen Fluss hervor. Seine harmonischen Strukturen mögen nicht so fantasievoll wie jene Chopins gewesen sein, zeugten aber dennoch von großer Sensibilität.
Trotz wechselnder Einschätzungen wird die Kunst des bedeutenden Romantikers das anglo-amerikanische Publikum weiterhin begeistern. In einer Gesellschaft ohne herausragende künstlerische Genies sollte sein Talent nicht unterschätzt werden.