Album insights
Das Solokonzert etablierte sich im 18. Jahrhundert und bot Musikern die Möglichkeit, ihr Können öffentlich zu präsentieren. Bei fehlenden passenden Stücken wurden häufig Konzerte für andere Instrumente umgeschrieben. Während Vivaldi eigene Kompositionen neu arrangierte, adaptierten C.Ph.E. Bach und seine Zeitgenossen Cembalokonzerte für verschiedene Instrumente. Krommer wandelte Flöten- und Oboenkonzerte für Klarinette um. Diese Adaptionen erforderten auch Änderungen in den Orchesterstimmen, die nicht immer fachgerecht durchgeführt wurden.
Die Entstehungsgeschichte von Mozarts Oboenkonzert aus seiner mittleren Schaffensphase bleibt umstritten. Ein italienischer Oboist erhielt von Mozart ein eigens komponiertes Konzert. Mozart bezeichnete während seines Aufenthalts in Mannheim dieses Werk als "Ramms Schlachtross". Da Mozart kaum Details mitteilte, bleibt die genaue Identifikation des Werkes schwierig. Ein Musikwissenschaftler fand später Teile eines Oboenkonzerts, das Mozart für denselben Oboisten komponiert hatte.
Mozart empfand den Auftrag für Flötenkonzerte als lästig und lieferte lediglich zwei Konzerte ab, die später verloren gingen. Die angebliche Wiederentdeckung eines Mozart'schen Oboenkonzerts wird angezweifelt. Sarah Francis nahm Veränderungen vor, um die Oboenpartie zu verbessern und eine fließendere Stimmführung im Stil Mozarts zu erreichen.
Franz Vinzenz Krommer, zu Lebzeiten hoch angesehen, geriet später in Vergessenheit. Als Hofkomponist in Wien schuf er ein umfangreiches Werk mit Sinfonien, Violinkonzerten und Kammermusik. Trotz seiner musikalischen Vielseitigkeit und Genialität wurde er von Beethoven und teilweise von Mozart überschattet.
Krommers Oboenkonzerte unterscheiden sich in Orchestrierung und Stil deutlich von Mozarts Werken. Sie zeichnen sich durch melodischen Reichtum und starke Kontraste aus. Für seine Konzerte bevorzugte Krommer größere Orchester, die eine kraftvolle Begleitung boten. Die Entwicklung von Op.37 zu Op.52 zeigt deutliche Fortschritte, wobei das Orchester im ersteren an Beethovens Kraft erinnert.