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Liszt: Complete Piano Music 55 – Grande Fantaisie

Liszt: Complete Piano Music 55 – Grande Fantaisie

Leslie Howard

Dauer 222 Min

Künstler:innen


Album insights

In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts unternahm Franz Liszt zahlreiche Reisen nach Italien und schuf dabei eine Vielzahl von Kompositionen und Bearbeitungen, die von italienischen Melodien und Eindrücken geprägt waren. Sein umfangreiches Œuvre umfasst Fantasien über Opernthemen, Übertragungen von Liedern und Werke, die direkt von der italienischen Kulturlandschaft inspiriert wurden. Dieses von Italien stark beeinflusste Repertoire könnte man als die wichtigste italienisch geprägte Klaviermusik des 19. Jahrhunderts bezeichnen. Liszt würdigte italienische Tonschöpfer, verarbeitete Texte von Bocella und Petrarca und ließ sich von Kunst und Literatur des Landes begeistern. Der melodische Ausdruck in Liszts Kompositionen wurde maßgeblich von der italienischen Oper beeinflusst, was sich in Werken wie Don Sanche, seinen Études Op. 6 und verschiedenen Liedkompositionen widerspiegelt. Seine Paraphrasen und Transkriptionen würdigten bedeutende italienische Komponisten wie Bellini, Donizetti und Verdi. Liszts tiefe Verbundenheit mit der italienischen Kultur manifestierte sich in seinen von Natur, Kunstwerken und lyrischen Themen inspirierten Tonschöpfungen. Seine besondere Beziehung zu Städten wie Venedig, Neapel und Rom zeigt sich in zahlreichen Kompositionen, die italienischen Heiligen und römischen Kirchen gewidmet sind – ein Zeugnis seiner tiefen Ehrfurcht vor Italien. Die in dieser Sammlung enthaltenen Stücke umfassen Bearbeitungen bekannter italienischer Lieder, Originalkompositionen basierend auf Liszts eigenen Liedern sowie freie Fantasien über verschiedene Melodien. Liszts Transkriptionen von Rossinis Soirées musicales erfreuten sich im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit und beeinflussten nachfolgende Komponistengenerationen. Diese Übertragungen erweiterten das pianistische Repertoire erheblich, obwohl moderne Ausgaben häufig fehlerhaft sind. Durch Werke wie Nuits d'été à Pausilippe und die Sonette aus Petrarcas Zyklus demonstriert Liszt seine Vielseitigkeit und meisterhafte Interpretation italienischer Themen. Liszt widmete sich auch den Werken des Komponisten Saverio Mercadante und schuf technisch anspruchsvolle Transkriptionen von dessen Soirées italiennes. Mit Venezia e Napoli präsentierte der Tastenlöwe ein faszinierendes Repertoire voller volkstümlicher und melodischer Stücke. Seine Fantasien über Themen aus Rossinis Soirées musicales bieten dramatische Strukturen und werfen ein neues Licht auf Liszts frühe Opernparaphrasen. Die intensive Auseinandersetzung des Komponisten mit der italienischen Musik und Kultur spiegelt sich eindrucksvoll in seinem gesamten Schaffen wider.