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Liszt: Complete Piano Music 56 – Rarities, Curiosities, Album Leaves & Fragments

Liszt: Complete Piano Music 56 – Rarities, Curiosities, Album Leaves & Fragments

Leslie Howard

Dauer 293 Min

Künstler:innen


Album insights

Louis Spohr, der am 5. April 1784 in Braunschweig geboren wurde und am 22. Oktober 1859 in Kassel verstarb, war eine bedeutende Persönlichkeit der deutschen Musikwelt. Als Violinist von internationalem Ruf zählte er neben dem Italiener Niccolò Paganini zu den größten Geigern seiner Zeit. Spohr entfaltete seine vielseitigen Talente nicht nur als Komponist, sondern auch als Dirigent, Gesangspädagoge und eifriger Organisator von Musikfesten.

Bereits zu Lebzeiten genoss Spohr große Berühmtheit und galt nach dem Ableben von Carl Maria von Weber (1826) und Ludwig van Beethoven (1827) bis zur Mitte der 1840er Jahre als der wichtigste lebende deutsche Tonschöpfer, bevor die Werke von Franz Schubert, Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann durchbrachen.

Als ältestes Kind des Medizinalrates Karl Heinrich Spohr und seiner Frau Ernestine Henke zeigte er früh musikalische Begabung. Mit fünf Jahren konnte er bereits bei familiären Musikabenden mit seiner Mutter Duette singen. Seine zwölfjährige Ausbildung setzte er in Braunschweig fort, wo er neben dem Gymnasialunterricht am Katharineum Violinunterricht bei Gottfried Kunisch und später Charles Louis Maucourt erhielt. In Komposition wurde er kurzzeitig vom Organisten Carl August Hartung unterwiesen - laut eigener Aussage seine einzige formelle Ausbildung in Harmonielehre und Kontrapunkt.

Einen bedeutenden Abschnitt seines Lebens verbrachte Spohr in Kassel, wo er am 14. Januar 1822 einzog und auf eine lange Musiktradition traf. Die 1502 gegründete Kasseler Hofkapelle war das älteste Orchester Deutschlands. Mit einem Jahresgehalt von zweitausend Talern wirkte er unter Kurfürst Wilhelm II. als Hofkapellmeister und formte durch intensive Arbeit die Kapelle zu einem "europäischen Spitzenorchester" um - das berühmte "Bunte Orchester", bestehend aus Militärmusikern in farbigen Uniformen und hervorragenden zivilen Musikern.

Die Jahre 1822-1832 gelten als Glanzzeit der Kasseler Bühne und sind in die deutsche Operngeschichte eingegangen. In diesem Zeitraum brachte Spohr 40 neue Opern auf den Spielplan, darunter bedeutende Erstaufführungen wie Webers "Freischütz" (1822) und Rossinis "Wilhelm Tell" (1831).