Album insights
Schumann vollendete den Zyklus der Miniatur-Tanzstücke, die er Papillons nannte, als er 21 Jahre alt war. Bereits während seiner Studienzeit in Heidelberg widmete er sich intensiv den Walzern und Polonaisen von Schubert sowie den literarischen Werken Jean Pauls. Die Begeisterung Schumanns für beide Künstler spiegelt sich deutlich in den Papillons wider. In einer Mitteilung an Friedrich Wieck, seinen späteren Schwiegervater, erwähnte er die Verbindung zwischen Schubert und Jean Paul. Zudem berichtete Schumann von einer Begegnung mit der Witwe Pauls, die ihm ein Bildnis des Schriftstellers überlassen hatte.
Die Papillons zeigten Schumanns Verehrung für die Schöpfungen Schuberts und Jean Pauls. In einem Schreiben an den Dichter und Gründer der Musikzeitschrift "Iris im Gebiete der Tonkunst", Ludwig Rellstab, erläuterte Schumann seine Inspiration für die Papillons und unterstrich die Verbindung zu Jean Pauls Roman "Flegeljahre". In Schumanns persönlichem Exemplar der "Flegeljahre" finden sich Randnotizen, die einzelne Nummern der Papillons bestimmten Textstellen zuordnen. Seine Kompositionen reflektieren die tanzenden Charaktere und Emotionen aus Jean Pauls literarischem Werk.
Schumanns Komposition Carnaval, musikalisch dargestellt als Maskenball, wurde ebenfalls von Jean Pauls Romanen inspiriert. Wie bei den Papillons durchziehen musikalische Codes und Motive das gesamte Werk. Die Fantasiestücke op. 12, die E.T.A. Hoffmann würdigen, sind in zwei Bücher mit jeweils eigenem tonalem Zentrum gegliedert. Jede Komposition der Fantasiestücke besitzt eine einzigartige Atmosphäre und Ausdruckskraft, geprägt durch Schumanns vielfältige literarische Einflüsse.