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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte das Genre des Klavierquintetts eine Blütezeit. Nach Schumanns bahnbrechendem Opus 44 aus dem Jahr 1842 folgten namhafte Werke von Brahms, Franck und Dvořák, während auch Komponisten wie Gernsheim, Goldmark und Widor bedeutende Beiträge leisteten. Spätere Generationen von Komponisten, darunter Coleridge-Taylor, Dohnányi, Fauré und Novák, widmeten sich dem Klavierquintett ebenfalls intensiv.
Amy Beach vollendete ihr Klavierquintett in fis-Moll am 14. Dezember 1907. Die Komposition zeigt deutliche Einflüsse von Brahms, doch blieb Beachs Tonsprache unverkennbar eigenständig und ging über reine Nachahmung hinaus. Besonders das lyrische zweite Thema mit seiner expressiven Coda hebt sich durch feine Differenzierungen hervor.
Beide hier behandelten Komponisten schufen jeweils nur ein Werk in dieser Gattung, und beide wandten sich dem Klavierquintett zu, als sie auf dem Höhepunkt ihres Schaffens standen. Beachs Quintett wurde erstmals am 27. Februar 1908 aufgeführt und fand in den folgenden Jahren weitere Aufführungen. Heute gilt das Stück als eine beeindruckende Würdigung der großen Klavierquintette des 19. Jahrhunderts.
Edward Elgar begann nach einer schwierigen Lebensphase 1918 mit der Arbeit an seinem Klavierquintett in a-Moll. In der Abgeschiedenheit von Brinkwells entstanden neben anderen Kammermusikwerken auch die Skizzen zu diesem Quintett. Elgars charakteristischer Kompositionsstil zeigt sich in einer thematischen Vielfalt und einer unruhigen Grundstimmung, die das Publikum nachhaltig bewegte.
Für sein Werk organisierte Elgar private Aufführungen, unter anderem für George Bernard Shaw, der das Quintett besonders lobte. Die erste öffentliche Präsentation erfolgte 1919 in der Wigmore Hall in London. Elgars Klavierquintett markiert einen wichtigen Abschnitt in seinem Oeuvre und wird als herausragende Bereicherung des Genres angesehen.