Album insights
Anatoli Nikolajewitsch Alexandrow, geboren am 25. Mai 1888 in Moskau und verstorben am 16. April 1982 ebendort, war ein bedeutender sowjetischer Komponist, Pianist und Pädagoge. Sein musikalisches Schaffen spiegelt die Wandlung der russischen Musik vom Jahrhundertbeginn bis zur Auflösung der sowjetischen Kulturpolitik in den 1980er Jahren wider. Trotz seines zurückgezogenen Lebens erhielt er mehrere Auszeichnungen und Ehrungen.
Als Sohn einer musikalischen Familie erhielt Alexandrow seine ersten Klavierstunden von seiner Mutter, einer Pianistin. Nach häufigen Umzügen in seiner Kindheit ließ sich die Familie 1906 wieder in Moskau nieder. Seine formelle Ausbildung absolvierte er am Moskauer Konservatorium, wo er bei namhaften Lehrern wie Nikolai Schiljajew, Sergei Tanejew, Sergei Wassilenko und Konstantin Igumnow studierte.
In seinen frühen Werken zeigt sich deutlich der Einfluss von Alexander Skrjabin und Nikolai Medtner. 1923 wurde er zum Professor am Moskauer Konservatorium ernannt. Seine Kompositionen umfassen verschiedene Genres, besonders hervorzuheben sind jedoch seine vokalen und kammermusikalischen Werke. Er schuf Opern, Streichquartette, vierzehn Klaviersonaten sowie zahlreiche Romanzen nach Texten bedeutender russischer Dichter wie Puschkin, Baratynski, Tjutschew und Achmatowa.
Seine anfänglichen Werke hatten mystische Elemente, die er jedoch später zugunsten des sozialistischen Realismus zurückstellte. Obwohl Alexandrow in seiner Zeit hoch angesehen war, führte sein eher zurückgezogenes Leben und seine stilistische Entwicklung abseits der avantgardistischen Strömungen dazu, dass sein Name heute weniger bekannt ist als der anderer Komponisten seiner Epoche.