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Violin Masters of the 17th Century

Violin Masters of the 17th Century

Elizabeth Wallfisch

Dauer 67 Min

Album insights

Bereits im Alter von 17 Jahren hielt Robert Schumann in seinem Tagebuch fest, dass politische Freiheit für das Gedeihen der Poesie unerlässlich sei. Später gestand er, dass ihn verschiedenste Themen wie Politik, Literatur und das menschliche Leben tief bewegten. Während der Märzrevolution 1848 sorgten Schumann und seine Frau Clara mit ihren fortschrittlichen Ansichten in den politisch aufgeladenen Diskussionen für Aufmerksamkeit. Obwohl er sich bei politischen Unruhen meist zurückhielt, komponierte er im April drei patriotische Männerchöre, inspiriert von den revolutionären Ereignissen.

Als die Revolution 1849 auch Dresden erfasste, floh Schumann zusammen mit Clara und Tochter Marie nach Kreischa, um dem Militärdienst zu entgehen. Trotz der gesellschaftlichen Umbrüche entwickelte er eine bemerkenswerte Fähigkeit, sich abzukapseln und weiter schöpferisch tätig zu sein. In dieser Zeit entstanden Werke wie die Waldszenen, Szenen aus Goethes Faust und das Requiem für Mignon. Um seine Musik einem größeren Publikum zugänglich zu machen, veröffentlichte er die Fantasiestücke op. 73 parallel für Klarinette und Violine.

Der Erfolg dieser Fantasiestücke ermutigte ihn zu weiteren Kompositionen, darunter das Adagio und Allegro op. 70 für Horn und Klavier. Clara würdigte dieses Werk als bedeutend und leidenschaftlich, wobei vor allem das einfühlsame Zusammenspiel der Instrumente hervorstach. Schumanns kreative Produktivität riss nicht ab, es folgten Werke wie die Drei Romanzen op. 94 für Oboe und Klavier, die er zusätzlich für Violine und Violoncello bearbeitete, um seine Einkünfte auszubauen.

Das Jahr 1849 war für Schumann besonders produktiv; so entstanden unter anderem das Klaviertrio in g-Moll und die Violinsonaten op. 105, deren ausdrucksstarker Stil ihn kennzeichnet. Trotz wachsender Zweifel an seiner Eignung für das Amt in Düsseldorf vollendete er mit großer Schaffenskraft zahlreiche Kompositionen, die später als leidenschaftlich und lyrisch gewürdigt wurden.

Schumanns Werk spiegelt nicht nur die bewegten Zeiten wider, sondern umfasst auch spätere Stücke wie die Märchenerzählungen op. 132 für Klarinette, Bratsche und Klavier. Trotz persönlicher Krisen bleibt seine Musik vielgestaltig und drückt eine tiefe Melancholie ebenso aus wie eine einzigartige kreative Sensibilität.