Zu den Inhalten springen
Conference Of The Birds

Conference Of The Birds

Dave Holland Quartet

Dauer 40 Min

Album insights

Im sechzehnten Jahrhundert war Thomas Tallis mit wechselnden politischen und religiösen Verhältnissen konfrontiert, die ihn dazu zwangen, für verschiedene liturgische Traditionen zu komponieren. Dabei zeigte er eine bemerkenswerte musikalische Eigenständigkeit, die es ihm erlaubte, außergewöhnliche Experimente zu wagen. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür ist seine Motette Spem in alium, die aus vierzig unabhängigen Stimmen besteht und vielfach als Höhepunkt der englischen Chormusik angesehen wird. Dieses außergewöhnliche Werk entstand vermutlich in den späten 1560er oder frühen 1570er Jahren und demonstriert Tallis' meisterhafte Beherrschung polyphoner Kompositionstechniken. Auch seine Lamentations und das Werk In ieiunio et fletu gelten als herausragende Zeugnisse seines Schaffens; letzteres wurde oft als sein bedeutendstes Werk beschrieben und verbindet Text und Musik auf besondere Weise. Charakteristisch für Tallis’ Zeit sind außerdem seine Vertonungen von Salvator mundi, In manus tuas und O nata lux. Im Gegensatz dazu unterscheiden sich Stücke wie O salutaris hostia und O sacrum convivium deutlich in Aufbau und Ausdruck. Te lucis ante terminum sowie die Lamentations spiegeln Tallis’ persönliche musikalische Handschrift wider und zeigen, wie kunstvoll er liturgische Formen in Motetten umsetzte. Insgesamt offenbaren Tallis’ Kompositionen eine eindringliche musikalische und geistige Tiefe, die ihre wirkliche Intention klar zum Ausdruck bringt.